Krefeld Pinguine Krefeld Pinguine - Ums Geld gab es "immer Reibereien"
Vorsitzender Achim Staudt sagt: „Herr Schulz verrechnet etwas, was nicht zu verrechnen ist.“ Jetzt muss neu verhandelt werden.
Krefeld. Man muss das als Gütetermin bezeichnen. Denn der Ärger schwelte schon lange. Als die Partien Ende März auseinandergingen in der Geschäftsstelle des KEV unter dem Dach der Rheinlandhalle, schien der Kompromiss gefunden. 40 000 Euro lautete die Formel. Zu überweisen von den Krefeld Pinguinen an den Kooperationspartner. Auf dem Konto des KEV indes ging keine Zahlung ein. Pinguine-Boss Wolfgang Schulz senkte den Daumen — kein Geld für den Nachwuchs. Das Mühen seiner Unterhändler Geschäftsführer Karsten Krippner und Sportdirektor Matthias Roos war vergebens. Und so kam das, was kommen musste. Der KEV ’81 kündigte, laut Vorsitzendem Achim Staudt, zum letztmöglichen Termin am 31. März den Kooperationsvertrag mit den Pinguinen, weil die GmbH die Leistung nicht erbracht habe. Und widerlegt damit Schulz’ Aussage im WZ-Interview zur Kündigung: „Sonst hätten wir es gemacht.“ Nach der Frist? Eine Partei sagt da nicht die Wahrheit.
Die Pinguine haben jetzt ein Problem — weil sie keine Lizenz in der DEL bekommen ohne diesen Kooperationsvertrag. Er ist elementarer Bestandteil der Lizenzunterlagen. Bis Mai muss die Kuh jetzt vom Eis geschoben werden. Dabei ist es einfach: Es gibt keine Pinguine ohne den KEV-Nachwuchs. Klar, es geht um den Preis. Was den Streit auf die Spitze trieb, erklärt Staudt: „Es gab immer Reibereien, letztlich haben die Pinguine aber doch gezahlt. Die neue Qualität jetzt können wir aber nicht akzeptieren. Herr Schulz verrechnet intern etwas, was nicht zu verrechnen ist. Es geht nicht, die Pauschalsumme aus dem Kooperationsvertrag gegenzurechnen mit Geldern, die wir aus dem Fördergeldtopf für die Jugendarbeit bekommen.“
Zum Hintergrund: Der Kooperationsvertrag zwischen Pinguinen und KEV umfasst die Zahlung einer Pauschalsumme des DEL-Clubs pro Saison von 60 000 Euro, plus rund 46 000 Euro für Trainer. Der Förderverein des deutschen Eishockey-Nachwuchses zahlt dem KEV jährlich Prämien nach einem Punktesystem für gute Arbeit. Darunter fällt das von der DEL aufgelegte Fünf-Sterne Nachwuchs-Programm. Im Vorjahr waren das 80 000 Euro. Staudt: „Das variiert allerdings stark. Es können auch mal nur 50 000 Euro sein.“
Schulz hatte im Interview mit unserer Zeitung gesagt: „Das Geld kann nicht auch noch dorthin fließen.“ Und meinte den KEV. Da es aber tatsächlich auf das Konto des KEV fließt, verweigert Schulz die laut Vertrag mit dem KEV fixierte Zahlung der 60 000 Euro. In der abgelaufenen Spielzeit ist, laut Staudt, kein einziger Euro geflossen, aus dem Jahr zuvor stünden 20 00 Euro aus. Macht zusammen 80 000 mit denen die Pinguine ihre Verpflichtungen gegenüber dem Nachwuchs nicht nachkommen. Die Summen aus dem Kooperationsvertrag mit den Pinguinen bewegen sich im Vergleich zu anderen DEL-Clubs am unteren Limit. Im Gros zahlen Clubs wie Schwenningen, Augsburg oder Ingolstadt Beträge von 150 000 Euro plus.