Krefelder EV Krefelder EV: „Percy“ aus dem PEP-Sturm wird 85 Jahre

Bernhard Peltzer feiert am Montag seinen 85. Geburtstag. Als 19-Jähriger gewann er 1952 mit dem Krefelder EV den ersten Meistertitel.

Foto: Lothar Strücken

Krefeld. Bernhard Peltzer war 19 Jahre alt, als der Krefelder EV im März 1952 seine erste Deutsche Meisterschaft errang. Als jüngster Spieler der Mannschaft lief er mit Ulrich Eckstein und Hans Georg Pescher im „PEP-Sturm“, dem damals wohl besten Angriffs-Trio in Deutschland, über das Eis. Mit einer Mannschaft, die noch zum großen Teil aus Eigengewächsen bestand. Zehn Spieler stammten aus Krefeld.

Mit einigen wie Hans-Werner Münstermann oder Heinz Dohr, aber auch seinen Sturmpartnern Eckstein oder Pescher, hatte er am Fichte die Schulbank gedrückt. Aus heutiger Sicht klingt das wie Eishockey-Romantik. Die sportliche Rivalität zu dem mit auswärtigen Spielern gespickten Team von Preussen Krefeld lebte. Bernhard Peltzer sagt auch heute noch über das Meisterteam: „Wir waren die Krefelder.“ Der überraschende 6:4-Sieg über den SC Riessersee vor 10 000 Zuschauern in Mannheim zum Titelgewinn war ein Erlebnis, das niemand vergisst. Am Montag feiert Peltzer seinen 85. Geburtstag. Noch immer kehrt er alle 14 Tage in die Gaststätte Drüje Patruon am Westwall ein und trifft sich mit den letzten Überlebenden des Teams von 1952: Pescher, Karl Bierschel, Dohr und Münstermann.

Seit 35 Jahren lebt Peltzer in St. Tönis. Der Witwer spaziert durch die Fußgängerzone, trifft dort Bekannte, trinkt eine Tasse Kaffee: „Ich halte mich in Bewegung, auch wenn ich einen Gehstock brauche. Ich hätte früher nicht gedacht, dass es in St. Tönis so viele KEV-Fans gibt.“ Eigentlich stammt Peltzer aus Krefeld, das Elternhaus wurde bei einem Luftangriff 1943 ausgebombt, später zog er zu seinen Großeltern nach Fischeln, besuchte die Fichte-Schule, gewann die Jugendmeisterschaften ‘48 und ‘49. 1954 nahm er sogar an der B-WM teil. Nach seiner aktiven Laufbahn arbeitete Peltzer bis 1981 als Jugendtrainer beim KEV, war 33 Jahre bei der Stadt als Sachgebietsleiter für die Sporthallen zuständig.

Den Eismangel in Krefeld kann er nicht verstehen: „Ich kann nicht nachvollziehen, dass es Gedanken gibt, die Werner-Rittberger-Halle zu schließen. Wir hatten immer zwei Eishallen.“ Der Senior besucht immer wieder Spiele der KEV-Jugend in der DNL. Im König-Palast sei es ihm „zu laut“. Die Misere der Krefeld Pinguine lässt ihn aber nicht kalt: „Ich gönne der Mannschaft, dass sie in der ersten Klasse spielt. Das Potenzial der Spieler reicht aber nicht aus, um oben mitzuspielen. Auch für das Mittelfeld wird es eng. Einen Christian Ehrhoff hätte ich hier gerne spielen sehen. Ich kann seine Entscheidung aber verstehen. Er kannte das Potenzial. Es wird schwer, die Spieler anzuheuern, die spitze sind.“