Marcel Noebels auf den Spuren von Ehrhoff

Der Stürmer hat schon die ersten erfolgreiche Saison in Nordamerika hinter sich.

Krefeld. Wenn am 24./25. Juni in St. Paul (Minnesota) die alljährliche Draft der National Hockey League (NHL) über die Bühne geht, wird dies auch in Krefeld und Tönisvorst aufmerksam verfolgt werden.

Schließlich stehen in Marcel Noebels, Pascal Zerressen und Christian Kretschmann gleich drei hiesige Eishockey-Talente auf der Nachwuchs-Liste, die darauf hoffen können, von einem der 30 NHL-Klubs gezogen zu werden und vielleicht eine ähnliche Karriere zu starten wie Christian Ehrhoff.

Der Ex-Pinguin hat mit den Vancouver Canucks in der Nacht zu Mittwoch das Finale um den Stanley Cup erreicht und könnte nach Uwe Krupp der zweite deutsche Spieler sein, der die begehrteste Eishockey-Trophäe erringt.

Das ist auch ein Grund, warum für Marcel Noebels derzeit die Nächte eher kurz sind. „Ich sitze vorm Fernseher und sehe mir die Play-off-Spiele an“, sagt Noebels. Klar, dass er mit Ehrhoff fiebert und auch hofft, dass dessen Verletzung, die ihn in den vergangenen zwei Spielen zu einer Pause zwang, nicht so schlimm ist.

Im Dezember hatte Noebels zuletzt Kontakt mit dem Nationalverteidiger, der ihn mit wertvollen Tipps versorgt. Schließlich hat Noebels ebenfalls bereits seine erste Station in Nordamerika hinter sich gebracht.

Für die Seattle Thunderbirds ging der 19-jährige Tönisvorster in der Juniorenliga WHL aufs Eis. Und das überaus erfolgreich: 28 Tore und 26 Assists in 66 Spielen standen am Ende zu Buche und fast folgerichtig die Ehrung als bester Rookie.

Doch nicht nur wegen der sportlichen Erfolge ist Noebels von der Zeit in den USA begeistert. „Das war super. Neue Sprache, neue Kultur — einfach eine neue Lebenserfahrung“, erzählt Noebels. Und alles top-organisiert. „Wie bei einem NHL-Klub, obwohl es ja nur die Juniorenliga ist“, so der 19-Jährige, der wie viele Spieler in einer Gastfamilie untergebracht war.

Wenn er nicht gerade mit seinen Teamkollegen im Bus saß, quer durch die Staaten zu den Spielen reiste. „Bei zwei bis vier Spielen in der Woche bleibt fürs Training meist nur eine Stunde am Tag. Die Grundlage für die Saison muss man in der Vorbereitung legen“, sagt Noebels, der genau dies jetzt tut.

Gemeinsam mit einigen Spielern der Pinguinen trainiert er unter Leitung von Co-Trainer Reemt Pyka. Vor allem Kondition und Krafttraining stehen auf dem Programm. Schließlich will er gerüstet sein, für den Fall, dass ein NHL-Klub im Juni zugreift und ihn unter Vertrag nimmt.