Krefelder Pinguine Nach 0:2-Rückstand: Die Auferstehung der Pinguine

Krefelder schlagen zum Saisonauftakt die Adler Mannheim nach 0:2-Rückstand mit 4:3.

Tumulte gab es nach der Schluss-Sirene im König-Palast.

Foto: Stephan Esser

Krefeld. Endlich wieder Eishockey! Die Krefeld Pinguine gewinnen gegen die Adler Mannheim nach einem furiosen Endspurt mit 4:3. Lukas Koziol war mit zwei Treffern der gefeierte Held. Er sagt: „Den Tag werde ich mir lange merken. Das ist ein super Gefühl.“ Unschön wurde es nach der Schlusssirene, als sich David Wolf als schlechter Verlierer erwies und eine Massenschlägerei auslöste. Gegen insgesamt sechs Spieler sprachen die Schiedsrichter anschließend Spieldauer-Strafen aus. Auf Seiten der Pinguine traf es Daniel Pietta, Marcel Müller und Mike Mieszkowski.

Viele Anhänger der Schwarz-Gelben — darunter neun Krefelder Teilnhemer an Olympia in Rio — feierten ihr Wiedersehen im König-Palast nach sechs langen eishockeylosen Monaten mit Umarmungen und waren froh, nach den sommerlichen Temperaturen der letzten Tage die kühle Eisarena aufsuchen zu können. Die erste gute Nachricht gab es für die Pinguine schon sieben Stunden vor dem Auftaktbully. Nach dem Abschlusstraining gaben die Ärzte grünes Licht für den Einsatz von Martin Schymainski. Der Publikumsliebling verpasste aufgrund seiner Erkrankung (Pfeiffersches Drüsenfieber) die komplette Vorbereitung, wollte aber unbedingt gegen die Kurpfälzer dabei sein. Schymainski sagt: „Ich hab’ alles gemacht, was die Ärzte gesagt haben, und es ist alles aufgegangen. Ich bin froh dass, ich wieder auf dem Eis stehe.“

Pietta gewann das erste Bully, das erst um 19.38 Uhr stattfand — die Mannheimer hatten beim Aufwärmen eine Scheibe zerschossen. Unter den Augen von Mikhail Ponomarev, Vorsitzender vom KFC Uerdingen, erwischten die Pinguine den besseren Auftakt und setzten das Gehäuse von Dennis Endras unter Druck. Schymainki (2.) und Kyle Sonnenburg (5.) scheiterten jedoch am Nationaltorhüter. Die Gäste fanden erst in den letzten fünf Minuten des ersten Drittels besser ins Spiel, aber Patrick Galbraith war ein sicherer Rückhalt. Der Däne verhinderte mehrfach die Gäste-Führung.

Machtlos war Galbraith nach nur 49 Sekunden im zweiten Drittel. Marcel Goc traf über die Fanghand zum 0:1 (21.). Als Chad Kolarik das 0:2 erzielte (25.), zeigte das Wirkung beim Team von Franz Fritzmeier, jetzt gelang kaum noch etwas. Glück hatten die Schwarz-Gelben bei einem Lattentreffer von Marcus Kink (26.) und einem Alleingang von Jamie Tardif, den Galbraith hielt (30.). In dieser Phase konnten die Pinguine, die kurzfristig auf Marco Rosa (Leiste) verzichten mussten, froh sein, nur mit zwei Treffern hinten zu liegen. Fritzmeier nahm wütend seine Auszeit, zunächst ohne Erfolg.

Nach 0:2 Rückstand: Pinguine gewinnen 4:3 gegen Mannheim
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Nach 0:2 Rückstand: Pinguine gewinnen 4:3 gegen Mannheim

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Erst als die Mannheimer sich selbst schwächten, fanden die Pinguine ins Spiel zurück. Zwar konnten sie 32 Sekunden doppelte Überzahl nicht nutzen, doch gegen vier Mannheimer erzielte Pietta das 1:2 (38.). Dragan Umicevic hatte den Ausgleich auf dem Schläger, scheiterte aber mit einem Alleingang an Endras. Im Schlussdrittel rannten die Krefelder zunächst erfolglos an. Aber auf das Überzahlspiel konnten sie sich an diesem Abend verlassen. Koziol traf per Nachschuss zum 2:2 (50.). Für den 20-Jährigen war es der erste DEL-Treffer. Damit nicht genug. 130 Sekunden vor Spielende fälschte Koziol einen Schuss zur 3:2-Führung ab. Die Schiedsrichter erkannten den Treffer nach Studium der Videobilder an, das Stadion stand kopf (58.).

Müller traf zum 4:2 ins leere Tor (59.), doch Mannheim verkürzte noch (60.). Am Ende retteten die Schwarz-Gelben den knappen Vorsprung ins Ziel.