Oliver Mebus: Ein Riese geht aufs Eis

Der Hüne will bei den Krefeld Pinguinen den Durchbruch schaffen. Im Training gibt er alles.

Krefeld. Die Krefeld Pinguine haben in Oliver Mebus ein großes Abwehrtalent zurückgeholt. Der 20-Jährige spielte bereits von 2010 bis 2012 für das DNL-Team der Krefelder und galt damals als stärkster Nachwuchsverteidiger des Eishockey-Klubs KEV. Co-Trainer Reemt Pyka erinnert sich: „Oliver stand schon damals unter unserer Beobachtung und hat bei uns in der ersten Mannschaft mittrainiert. Deshalb wollten wir ihn eigentlich schon im vergangenen Jahr haben, aber aus diversen Gründen ist er erst einmal dem Angebot aus Köln gefolgt.“

Bei den Kölner Haien kam er allerdings nicht zum Einsatz und wurde an die Füchse Duisburg ausgeliehen, wo er in der Oberliga mit vier Toren und elf Vorlagen in 27 Spielen durchaus zu überzeugen wusste. Erfahrungen konnte Oliver Mebus auch im Januar mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft sammeln, wo der Klassenerhalt gelang. Vor 10 000 Zuschauern ging es gegen Gastgeber Russland, und auch die Gegner USA und Kanada boten durch den NHL-Lockout ihre besten Talente auf.

Besonders eindrucksvoll ist Mebus’ Körperstatur von 2,06 m Größe und 109 kg Kampfgewicht. Wenn der Junioren-Nationalspieler diese Werte richtig einsetzt, wird es schwer für die gegnerischen Angreifer, an ihm vorbei zu kommen. „Er ist einer der größten Verteidiger der Liga und trotz seiner Größe technisch sehr beschlagen. Zudem hat er einen sehr guten Schuss. Wir erwarten uns sehr viel von ihm“, sagt Pyka.

Dass sich bei den Krefeld Pinguinen unter Trainer Rick Addouno Talentförderung und Erfolg vereinbaren lässt, zeigte sich in der vergangenen Spielzeit an Patrick Klöpper, Kevin Orendorz, Steve Hanusch oder Christian Kretschmann. Das hat nun auch Oliver Mebus erkannt: „Das Eishockey-Umfeld in Krefeld gehört einfach zu den besten in Deutschland. Ich kann als junger Spieler natürlich keine großen Ansprüche stellen, hoffe aber, dass ich meine Eiszeit bekommen werde und mich dann in den nächsten Jahren fest etablieren kann.“

Gerade in den Defensivreihen hatten die Pinguine in der heißen Play-off-Phase wegen Verletzungen Bedarf an Alternativen. Sollte Oliver Mebus nicht auf Anhieb der große Sprung in die DEL gelingen, könnte er mit Förderlizenz erneut für den neuen Krefelder Kooperationspartner Füchse Duisburg auflaufen. Doch an Einsatzwillen mangelt es laut Reemt Pyka nicht: „Oliver will den nächsten Schritt gehen und bei uns spielen. Er ist sehr ehrgeizig, macht jede Trainingseinheit hundertprozentig mit und will es einfach wissen. Wir werden auf jeden Fall Spaß an ihm haben.“

Auch wenn die Trainingseinheiten noch nicht auf dem Eis stattfinden können, weiß Mebus wie wichtig es ist, im Sommer den Grundstein für eine erfolgreiche Spielzeit zu legen: „Der Sommer ist der unangenehmere Teil der Saison für einen Eishockeyspieler, aber sehr wichtig, um fit in die Saison zu starten.“