Spielzeit 2018/19 Alles neu bei den Krefeld Pinguinen
Krefeld · Die Pinguine haben einen neuen Trainer – und Gesellschafter Ponomarev.
Neuer Trainer, neuer Co-Trainer, mehr als ein Dutzend neue Spieler, ein neuer Kapitän, eine neu gestaltete Kabine und ein neuer Gesellschafter in Mikhail Ponomarev, dem Vorsitzenden des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen. Wenn es etwas zu verändern gibt, dann ist das bei den Verantwortlichen der Krefeld Pinguinen verstanden worden. Runderneuert geht das Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey Liga in die Spielzeit 2018/19. Es soll, so Hoffnung und Wunsch gleichermaßen, Schluss sein – mit sportlichem Niedergang, begleitet von finanziellen Engpässen und gedrückter Stimmungslage. Drei Jahre sportlicher Frust als Letzter, Vorletzter und erst im März erneut als Tabellenletzter gilt es zu stoppen.
Sportlich soll das vor allem ein Mann richten: Brandon Reid, einst unter Vertrag auf der anderen Rheinseite bei der Düsseldorfer EG. Der Kanadier kommt mit der Empfehlung als Meistertrainer nach Krefeld. Im April führte er die Aalborg Pirates zur dänischen Meisterschaft. Sein ambitionierter Auftrag bei den Pinguinen: Die sportliche Trendwende einleiten, die bestenfalls in der Teilnahme an den Play-offs münden soll. Zusammen mit seinem Assistenten Pierre Beaulieu bildet der 37-jährige Reid das jüngste Trainerteam der Liga. Das Duo krempelte mit Sportdirektor Matthias Roos den Kader in der Sommerpause ordentlich um.
Über ein Dutzend Zugänge wechselten in die Seidenstadt. Darunter zwei Meisterspieler Reids aus Aalborg – der russische Stürmer Kirill Kabanov und Abwehrchef Martin Lefebvre. Der bildete zusammen mit Phillip Bruggisser das beste Verteidigerduo in Dänemark. Und so wunderte es niemanden, als auch Bruggisser in Krefeld landete. Er ist der Gewinner der Vorbereitung, Reid ernannte ihn zum Kapitän. Ein deutliches Signal des Wechsels hin zur Veränderung und damit zur Abkehr tradierter Werte – Grygiel, Vasiljevs, Pietta und Vasiljevs hießen die Spielführer mit viel Krefelder Vergangenheit zuvor. Bei allem Aufbruch hat die Liga den Pinguinen zum Auftakt mit dem Heimspiel gegen Bremerhaven allerdings den Makel der Vergangenheit vor die Füße geworfen. Die vergangenen acht Aufeinandertreffen haben die Krefelder gegen eines der Leichtgewichte der Liga verloren, zuletzt noch vor zwei Wochen beim Turnier in Heerenveen. Reid äußerte da Unmut an der Einstellung der Spieler.
Unter dem Kanadier, so scheint es zumindest, wird Leistung wieder zum entscheidenden Kriterium erhoben. Offensichtlich alles in Abstimmung mit der sportlichen Führung. Am Freitag erst, so kündigt Sportdirektor Roos an, werde er die Spieler für die DEL lizensieren. Roos: „Und nur die, die tatsächlich gegen Bremerhaven spielen.“ Für alle anderen heißt das, der Club könnte sie auch noch wegschicken.