Pavlikovsky: „Das ist jetzt alles abgehakt“

Die Krefeld Pinguine bereiten sich auf die erste Play-off-Runde vor. Blank und Vasiljevs sind die besten Skorer des Klubs.

Krefeld. Er grinste breit, als Boris Blank bei dessen Sieges-Kasatschok von den Fans bejubelt wurde. Doch Richard Pavlikovsky war „nur dabei, statt mittendrin“.

Er brauchte dazu den Videowürfel, denn der Stammverteidiger hatte verletzt (Mittelfingerbruch und angeknackste Rippe) den Saisonausklang der Deutschen Eishockeyliga (DEL) verpasst und konnte die Feier von Platz drei nur aus dem Kabinengang verfolgen.

Vielleicht deshalb hatte der 38-jährige Slowake noch schneller umgeschaltet als seine Kollegen: „Das ist jetzt alles abgehakt. Jetzt beginnt eine neue Saison.“ Pragmatismus von Profis.

Die Lorbeeren eines unerwarteten dritten Ranges sind eigentlich mit dem Schlusspfiff der letzten Partie der Hauptrunde verwelkt. Und hoffentlich auch die „Bitterstoffe“, denn Playoff-Gegner Ingolstadt ist alles andere als ein Leibgericht für die Pinguine.

Die Panther gewannen in der Hauptrunde 3:2 und 4:3 in Ingolstadt sowie in Krefeld 2:1 und 3:2 — böserweise genau die vier Siege, die man zum Weiterkommen im Play-off benötigt.

Aber dann kann man ja immer noch auf die Gesamtleistungen der Hauptrunde blicken, um die eigene Stärke aufzubauen. „Der Umschwung kam in der Novemberpause, da haben wir gemerkt, wie gut wir sein können“, beschreibt Pavlikovsky aus seiner Sicht den Wendepunkt. „Als Adam Courchaine kam, Daniel Pietta in die dritte Reihe ging, da hatten wir auf einmal drei Stürme, die Tore schießen können. Das ist wichtig in dieser Liga.“

Und die Rolle von Christian Ehrhoff dabei? „So einer wie Christian ist unbezahlbar. Er hat die Verantwortung voll übernommen. Er hat 30 oder 40 Minuten gespielt, war oftmals richtig platt, aber er hat die Verantwortung immer übernommen und ist nicht einen Millimeter eingeknickt.“

Aber, so der Slowake ganz profihaft: „Jetzt sind wir hier gefordert in den Playoff.“ Dennoch können die Pinguine von einem Ehrhoff-Effekt zehren. Denn der NHL-Recke war durch seine Spielstärke, seine Arbeitsmoral und seine charakterlichen Fähigkeiten die unbestrittene Nummer eins in der Kabine.

Damit erstickte er allen lähmenden Hick-Hack in Sachen mannschaftsinterne Hierarchie, wie er so typisch ist für Teams mit alternden Altstars und noch jungen Jungstars.

Thema Altstars: Eigentlich ist es keine Nachricht mehr, dass Boris Blank (6.) und Herberts Vasiljevs (10.) mal wieder unter den Top-Ten-Skorern der DEL rangieren. Dass Blank aber mit 20 Toren und 32 Beihilfen vor Vasiljevs (18 und 29) liegt, dürfte den Kapitän am wenigsten stören. Denn beide sind in der Plus-Minus-Wertung mit plus 25 ligaweit Spitze.