Pinguine: Der Druck wird immer größer
In den Heimspielen muss gepunktet werden. Pascal Zerressen ist der beste deutsche Spieler auf der europäischen Scouting-Liste.
Krefeld. Ungeachtet des Vertrauensbeweises seitens der Führungsetage der Krefeld Pinguine war die Anspannung bei Coach Rick Adduono am Donnerstag unverändert groß. Denn der Kanadier weiß nur zu gut, dass er jetzt erst recht unter Druck steht. Sollte der Erfolg in den Heimspielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Freitag gegen die Hamburg Freezers und am Sonntag gegen die Augsburger Panther erneut ausbleiben, werden die Trainerdiskussionen ungeachtet der Rückendeckung von ganz oben von vorne beginnen.
Denn wollen die Schwarz-Gelben doch noch den Sprung in die Pre-Play-off-Ränge, ist gerade in heimischer Halle eine gewaltige Leistungssteigerung nötig. Von bislang 16 Begegnungen haben die Krefelder erst vier in der regulären Spielzeit für sich entscheiden können.
Wie wichtig gerade die Punkteausbeute in den Heimspielen ist, weiß auch Adduono. „Im Vorjahr haben wir viele Heimspiele gewonnen. Das war ein großer Faktor, dass wir die Hauptrunde unter den Top vier abgeschlossen haben“, erinnert der Kanadier an weit erfolgreichere Zeiten. Im gleichen Atemzug führt der Coach allerdings auch die große Verletzungsmisere als Grund für die bislang weit weniger erfolgreiche Saison an.
Zumindest jetzt kann er ja wieder aus dem vollen schöpfen, da auch Andreas Driedl wieder fit ist. Durch die Verpflichtung von Mitja Robar hat der Coach trotz der Ausfälle von Lawrence Nycholat und Kyla Sonnenburg zudem sieben Verteidiger zur Verfügung. Während Robar mit Alexander Dück, mit dem er schon in Jesenice zusammengespielt hat, ein Abwehrpärchen bilden soll, wird Pascal Zerressen als überzähliger Defensivspieler wohl kaum Eiszeiten erhalten.
Trotzdem genießt der 19-Jährige zumindest bei den Scouts der National Hockey League (NHL) ein ungleich höheres Ansehen. Im aktuellen Ranking der Nachwuchsspieler, die für einen Draft im Sommer in Frage kommen, wird das Talent der Pinguine auf Platz 46 und damit als bester der insgesamt zwölf aufgeführten deutschen Spieler geführt. Einen Platz vor seinem Teamkollegen Christian Kretschmann. Hinter dem Mannheimer Dominik Tiffels (57.) folgt in Artem Klein (62.) sogar ein weiterer Krefelder.
Das Thema Krefeld könnte für Martin Tepper früher als gedacht beendet sein. Derzeit trainiert der Stürmer, der unter Adduono nie richtig zum Zuge kam, beim Zweitligisten Bietigheim Steelers mit.