Pinguine: Feinschliff vor den Play-offs steht an
Trainer Rick Adduono hat einige Ansatzpunkte, um die Mannschaft für die Endrunde noch besser zu machen.
Krefeld. Drei Spieltage vor Schluss der Hauptrunde auf Platz zwei der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) und mit neun Punkten Vorsprung auf Platz sieben so gut wie sicher im Play-off-Viertelfinale — das hätten selbst Berufsoptimisten vor der Saison den Krefeld Pinguinen nicht vorhersagen mögen. Zwei Punkte in Augsburg gesammelt, drei beim 6:3-Heimsieg gegen Straubing — auch das sieht souverän aus.
Ab sofort beginnt der Feinschliff für die Meisterschaftsrunde. Und da hat Trainer Rick Adduono einige Ansatzpunkte. Da ist zum einen der Druck, der durch die starke Hauptrunde entstanden ist. Nicht wenige sprechen in der Liga von Meisterschaft oder zumindest Finaleinzug. Zum zweiten die aktuell schwankenden Leistungen seiner Torleute. Der frühe Rückstand gegen Augsburg hatte einen Namen: Torhüter Lukas Lang. Backup Lang war überzeugend in Augsburg und Unglücksrabe bei seinen drei Gegentoren in 550 Sekunden Spielzeit am Sonntag.
Genau dies öffnet plötzlich ein neues Problemfeld. Stammkeeper Tomas Duba saß noch in Augsburg auf der Auswechselbank, meldete sich für das Spiel am Sonntag verletzt ab. Und so musste Reserve-Reserve-Keeper Jerry Kuhn von dort ins Match gehen. Der Kanadier spielte zwar solide sein KEV-Debüt „zu Null“, bringt aber ein böses Handicap. Die Pinguine haben elf Ausländer-Lizenzen vergeben, spielen dürfen nur deren neun. Sprich, sollte Trainer Adduono auf das Duo Duba und den erfahrenen Kuhn in den Play-offs setzen, dann müsste ein zweiter ausländischer Feldspieler auf die Tribüne — vorausgesetzt, es gäbe keine Verletzten unter den Kontingentspielern. Der unglückliche Lang hat aber seit Sonntag die Bürde des Beinahe-Verlierers auf dem Buckel. Es wird spannend sein, ob Adduono ihm in den letzten drei Spielen (gegen Iserlohn, in Düsseldorf und gegen Nürnberg) noch einmal die Gelegenheit gibt, sich selbst aus dem „Loch“ herauszuspielen.
Zum Glück für die Pinguine haben sich die beiden OlympiaRückkehrer Mitja Robar und Herberts Vasiljevs nicht verletzt. Das Risiko war durchaus da. Denn beide hatten in Sotschi harte Spiele und eine strapaziöse, 3000 Kilometer lange Flugzeug-Bus-Pkw-Reise hinter sich, als sie in Augsburg aufliefen. Bei so körperlich und mental „platten“ Spielern — Vasiljevs nach dem Spiel: „Ich will jetzt nur noch schlafen“ — schnellt die Verletzungsgefahr extrem nach oben. Was für die Play-offs fatal gewesen wäre.
Was besonders wichtig werden wird für die Endrunde: Konstant gute Leistungen zu bringen. Denn der mentalen Schlappe in Köln folgte ein konzentrierter Auftritt in Augsburg, und dem wiederum ein mit Fehlern durchsetztes Spiel gegen Straubing.