Pinguine: In Überzahl hapert es gewaltig
Die Pinguine haben nur zehn Tore in 81 Powerplay- Situationen erzielt — so wenig wie kein anderes DEL-Team.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine sind am Tabellenende angelangt — zumindest wenn man nach einer Statistik in der Deutschen Eishockey Liga geht, nämlich dem Überzahlspiel. Bei 81 Powerplay-Situationen fielen lediglich zehn Tore, die Quote von 12,4 Prozent ist die schlechteste der Liga. Wobei die Zahl von 81 Powerplay-Situationen gemeinsam mit den Nürnberg Ice Tigers zu den besten der Liga gehört. Was bedeutet: Die Pinguine provozieren durch dominantes Auftreten viele Überzahl-Spiele, nutzen sie aber viel zu wenig. „Wir müssen daran arbeiten, in Überzahl unsere Chancen besser zu verwerten“, sagte Daniel Pietta nach der 1:3-Pleite in Berlin.
Vor allem in engen Spielen, die bis ins letzte Drittel offen sind und in denen Kleinigkeiten entscheiden, sind Überzahl-Tore sehr wichtig. In Berlin nutzen die Krefelder selbst eine doppelte Überzahl nicht zum Torerfolg. Die Unterzahlquote (12 Gegentore bei 82 Unterzahl-Situationen, Quote: 85,4 Prozent) liegt zwar noch im oberen Liga-Drittel, ist allerdings fast vier Prozentpunkte schlechter als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. In zwei der jüngsten zwölf Spiele gab es einen Gegentreffer in eigener Unterzahl. Das hat in den Partien gegen Augsburg, in München und zuletzt am Sonntag in Berlin Punkte gekostet. Sonst würden die Pinguine in der Tabelle noch besser dastehen.
Grund für die wenig optimale Quote der „Special-Teams“ ist nach Ansicht von Rüdiger Noack, dem Sportlichen Berater der Pinguine, auch der Kräfteverschleiß wegen der anhaltenden Verletztenmisere. „Auch wenn sich die Zahl der fehlenden Spieler weiter reduziert hat, haben viele Spieler eine dichte Folge schwerer Partien in den Knochen, in denen sie viel kämpfen mussten. Da ist es normal, dass die Kräfte und die Konzentration nachlassen“, sagt Noack.
Immerhin sind die Krefelder bei fünf gegen fünf Feldspielern eines der erfolgreichsten Teams der Liga, was vor allem an der neuen Paradereihe Adam Courchaine (17 Scorerpunkte, 6 Tore, 11 Assists), Kevin Clark (17, 8, 9) und Daniel Pietta (13, 5, 8) liegt. Beim 3:2-Erfolg gegen Schwenningen erzielte diese Reihe sogar alle drei Tore. „Alle drei können Tore erzielen, aber auch gut passen. Zudem sind alle defensiv relativ gut. Die Chemie stimmt einfach. Ich hoffe, das bleibt die gesamte Saison so“, sagt Pietta.
Am Freitag (18.30 Uhr) geht es mit dem Straßenbahn-Derby bei der Düsseldorfer EG weiter. Heute Abend können die Pinguine die DEG beim Heimspiel gegen Mannheim begutachten. Mehr als ein Gerücht in Düsseldorf ist der Einstieg des Investors Energy Consulting. Das russische Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen ist schon seit 2011 Premiumsponsor bei Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf.