Pinguine holen Sensationssieg
Gegen die Ice Tigers fehlen sieben Stammkräfte. Pietta muss nach sechs Minuten vom Eis. Doch die Krefelder gewinnen mit 2:1.
Nürnberg. Seine Hoffnung lag am Donnerstag noch „bei ein paar Punkten“. Denn Trainer Rick Adduono musste gegen die Ice Tigers mit stark ersatzgeschwächten Pinguinen antreten. Beim Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Nürnberg fehlten die verletzten beziehungsweise angeschlagenen Herberts Vasilijevs, François Methot, Andreas Driendl und Steve Hanusch.
Dazu gesellten sich die gesperrten Kevin Clark und István Sofron. Auch Tomas Duba war noch nicht wieder fit. Dafür trug zwölf Jahre, neun Monate und zwei Tage nach dem Karriereende von Karel wieder ein Lang die Nummer 1 der Pinguine bei einem DEL-Spiel. Lukas erhielt den Vorzug gegenüber Duba.
Vor 4824 Zuschauern zeigten sich die Ice Tigers gegen den KEV von Beginn an druckvoll. Jason Jaspers prüfte Lukas Lang in der zweiten Minute mit einem Schlagschuss. Noch immer in der Anfangsphase dann eine bittere Szene für die Pinguine: Abseits des Geschehens foulte Daniel Pietta Nürnbergs Verteidiger Marco Nowak.
Der Mittelstürmer fehlte durch die anschließende Strafe nicht nur der ersten Formation für den Rest der Partie. Die Franken nutzten die fällige fünfminütige Überzahl obendrein zur Führung. Nachdem Ice-Tigers-Kapitän Patrick Reimer in der sechsten Minute mit der Rückhand noch an Lang gescheitert war, machte es der Nationalspieler drei Minuten später besser und traf nach feinem Pass von Steven Reinprecht akkurat unter die Querlatte.
Nur langsam kamen die Pinguine im ersten Drittel selbst in Schwung. Roland Verwey vergab in der 14. Minute aus dem Slot allerdings eine erstklassige Ausgleichschance. Kurz darauf war auf der Gegenseite aber wieder Lang gefordert, der einen Schuss von Tim Schüle entschärfte.
Trotz des Fehlens von Pietta vermochten es die Pinguine gegen weiterhin mit viel Zug zum Tor operierende Nürnberger, vermehrt eigene Torgelegenheiten herauszuspielen. Bei einer Zwei-auf-Eins-Situation in der 23. Minute verpasste Orendorz nur knapp. Keine 60 Sekunden später war der Puck sogar im Tor der Süddeutschen.
Doch der Treffer von Adam Courchaine zählte nicht, er hatte die Scheibe mit dem Schlittschuh über die Torlinie befördert. Boris Blank (34.), Sinan Akdag (36.) und Martin Schymainski (38.) vergaben weitere Schussmöglichkeiten, während auf der Gegenseite Jason Jaspers während des zweiten Krefeld Überzahlspiels völlig frei vor Lang kurz vor der zweiten Drittelsirene vorbei zielte.
Im Schlussdrittel wurde die ohnehin schon sehr ansehnliche Partie endgültig zum offenen Schlagabtausch. Nachdem zweimal Courchaine, Blank, der den Außenpfosten traf und Voakes in Überzahl den Ausgleich nur knapp verpassten, war es schließlich Blank, dem das längst nicht mehr unverdiente 1:1 für die Pinguine gelang. Auf Vorlage von Voakes traf der Außenstürmer nach einem Break.
Doch es sollte noch besser für Krefeld kommen. Nachdem Nürnbergs Verteidiger Fredrik Eriksson Akdag unglücklich mit dem Stock im Gesicht getroffen hatte, erzielte David Fischer per mächtigem Schlagschuss sogar noch den Siegtreffer für die Pinguine (54.).