Pinguine: Schnäppchen Fischer überzeugt - Sofron gesperrt

Der Erfolg der Krefeld Pinguine ist auch Ergebnis einer intelligenten Transferpolitik.

Krefeld. Obwohl die Personalsituation bei den Krefeld Pinguinen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) immer noch angespannt ist, hat das Team von Rick Adduono den kleinen Negativtrend von vier Niederlagen in fünf Partien am vergangenen Wochenende eindrucksvoll gestoppt. Innerhalb von nur 20 Stunden gab es überzeugende Siege gegen Iserlohn und Wolfsburg.

Ein Grund für die Erfolge ist die Personalpolitik, für die vornehmlich der Sportliche Berater Rüdiger Noack verantwortlich ist. So gelang es, in David Fischer einen Verteidiger aus Heilbronn (2. Liga) an den Niederrhein zu locken, der sich sehr schnell an das Niveau der höchsten deutschen Spielklasse gewöhnt hat. Schon nach elf Partien kann der Mann mit der Trikotnummer 3 getrost als der Chef in der Abwehr bezeichnet werden.

Dabei war der 25-jährige vor Saisonbeginn allenfalls für den dritten Abwehrblock eingeplant. Viele Fans der Pinguine fragten sich nach der Verpflichtung des Amerikaners, warum eine Ausländerlizenz an einen Verteidiger vergeben wird, der in der vergangenen Saison noch in der zweiten deutschen Liga gespielt hat. Die Antwort auf diese Frage gibt Fischer auf dem Eis. Er ist treffsicherster Verteidiger der Pinguine und belegt mit +8 in der Plus/Minus-Statistik der DEL eine Topplatzierung. Dass der Amerikaner 2005 in der ersten Runde des NHL-Draft von den Montreal Canadiens gezogen wurde, zeigt, über welches Talent David Fischer verfügt.

Ebenfalls besser als erwartet in die Saison gestartet ist Kevin Clark. Und dass nicht nur wegen seiner beiden Treffer aus dem ersten Match gegen die DEG. Der Kanadier fällt in die Kategorie: Von den Mitspielern geliebt, von den Gegner gehasst. Er geht dahin, wo es weh tut, sorgt ständig für Unruhe vor dem gegnerischen Tor und provoziert seine Gegenspieler. Manchmal übertreibt es der Hitzkopf dabei. 50 Strafminuten haben sich bei ihm in dieser Saison schon angesammelt, nur zwei Spieler in der Liga wurden bisher noch häufiger des Eises verwiesen. Nach drei großen Strafen ist der 25-Jährige für die nächste Partie am Freitag in Nürnberg gesperrt.

Zwei dieser drei großen Strafen handelte sich Clark wegen „Beschimpfen von Offiziellen“ ein. Trotzdem, die aggressive Spielweise des Stürmers hilft den Pinguinen, einen solchen Spielertyp hat es seit Greg Evtu-shevski nicht mehr an der Westparkstraße gegeben. Er hat sich seit den Play-Offs im Frühjahr (dort erzielte er fünf Tore) zum Leistungsträger entwickelt, führt zusammen mit Daniel Pietta und Adam Courchaine die interne Scorerliste an. Das Zusammenspiel dieses Trios wurde zuletzt immer besser. Das war nicht nur beim clever herausgespielten zweiten Treffer gegen Wolfsburg zu sehen.

Neben Clark wird auch Istvan Sofron (Spieldauer gegen Wolfsburg) gesperrt sein, das teilte die DEL am Montagabend mit. Die Pinguine rechneten eigentlich mit einer Einstellung des Verfahrens. „Es lag keine Verletzung beim Wolfsburger Spieler vor“, sagte Pressesprecher André Schicks vor der Entscheidung noch optimistisch.