Pinguine müssen zittern

Die Krefelder verspielen eine 4:1-Führung, ehe Richard Pavlikovsky den 5:4-Siegtreffer in Nürnberg erzielt.

Nürnberg. Die Krefeld Pinguine können in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) doch noch gewinnen. Bei den Nürnberg Ice Tigers setzten sich die Mannen von Chefcoach Martin Jiranek am Sonntag Abend knapp mit 5:4 (2:1, 2:0, 1:3) durch.

Dabei mussten die Krefelder allerdings bis zur Schlusssirene zittern, nachdem sie zwischenzeitlich leichtfertig eine 4:1-Führung verspielt hatten. Erst ein Verzweiflungsschuss von Richard Pavlikovsky, der damit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel erzielte, sicherte den Gästen drei wertvolle Punkte.

Martin Jiranek hatte seine Ankündigung wahr gemacht und seine Reihen kräftig durcheinandergewürfelt. Und das zahlte sich gleich im ersten Wechsel des neuformierten zweiten Blocks mit Michael Endraß, Daniel Pietta und Patrick Hager aus. Nach nur 66 Sekunden brachte Endraß die Pinguine mit 1:0 in Führung.

Auch wenn die Nürnberger gleich ihr erstes Überzahlspiel nutzten konnten und durch Brad Leeb den Ausgleich erzielten (7.), blieben die Pinguine die spielbestimmende Mannschaft, die sich auch die besseren Einschussmöglichkeiten herausarbeiteten.

Die Folge: Bis zur 33. Minute zogen die Krefelder fast uneinholbar mit 4:1 davon. Zunächst hämmerte Richard Pavlikovsky den Puck in Überzahl in die Maschen. Als im Mittelabschnitt gleich zwei Nürnberger auf dem Sünderbänkchen saßen, schlugen die Gäste erneut gnadenlos zu. Binnen zwölf Sekunden trafen Herberts Wasiljews und Boris Blank (33.) und schienen damit früh für die Entscheidung gesorgt zu haben.

Doch weit gefehlt. Denn das Nervenkostüm der Pinguine ist derzeit nicht das Beste. Anstatt routiniert die Zeit runter zu spielen, brachten sich die Gäste selbst in Bedrängnis und die Ice Tigers noch einmal zurück ins Spiel. Chouinard (43.) und Brad Leeb mit seinem zweiten Überzahltreffer (44.) brachten die Gastgeber wieder auf 3:4 heran. Und das große Zittern begann.

Zwar nahm Trainer Jiranek sofort seine Auszeit, doch es dauerte nur 85 Sekunden, und es schlug erneut hinter Torhüter Scott Langkow ein. Chouinard brachte nur drei Sekunden, um die nächste Überzahl der Nürnberger zu nutzen. Die Partie schien endgültig zu kippen, doch dann kam Richard Pavlikovsky, der in Unterzahl mit einem Distanzschuss erfolgreich war (53.).

Pinguine-Coach Martin Jiranek: Ich habe mich die ganze Woche nur auf dieses Spiel konzentriert. Ich bin insoweit zufrieden, dass wir drei Punkte geholt haben. Es war aber nur der erste Schritt.

Daniel Pietta: Wir haben nach dem 4:1 zu viele Strafen kassiert. Dass die Powerplay spielen können, wussten wir, aber so ein Sieg hilft uns wahrscheinlich mehr als ein 8:1. Wir haben gemerkt, das Glück kommt zu uns zurück. Ich habe als Center nun mehr Möglichkeiten.