Eishockey Der Neue im Kasten der Pinguine
Krefeld · Für den russischen Torhüter Ilya Proskuryakov sind die Krefeld Pinguine die erste Station im Ausland.
11.26 Uhr. Brandon Reid ballt die Fäuste. Sein Penalty zum Abschluss des Trainings sitzt. Über die Fanghand hinweg ins obere Toreck. Im Kasten steht Neuzugang Ilya Proskuryakov.
Trainer und Torwart kennen sich aus gemeinsamen Tagen bei ZSKA Moskau. Ansonsten ist Krefeld eine gänzlich neue Welt für Proskuryakov. „Es ist meine erste Station im Ausland. Ich freue mich auf das Leben hier“, sagt der 31-Jährige.
Auf dem Weg von der Werner-Rittberger-Halle zum König-Palast folgt der neue Torwart der Krefeld Pinguine einfach der Meute an Spieler, die nach dem Training die Westparkstraße kreuzen, um in ihre angestammten Kabine zu kommen. Drüben im König-Palast ist Messezeit. Kein Platz für Eishockey. Darum werden die Pinguine in dieser Woche in den altehrwürdigen Eishallen auf der gegenüberliegenden Straßenseite trainieren. Für Proskuryakov kein Problem. „Ganz schön professionell“, lautet sein Urteil, als er nach der ersten Trainingseinheit seine ersten Eindrücke preisgibt.
Dimitri Pätzold steht dem Russen direkt zur Seite
Der 31-jährige Russe spricht kaum Deutsch und nur ein paar Brocken Englisch. Mit Dimitri Pätzold und Kyrill Kabanov stehen zum Glück zwei Teamkameraden bereit, die helfen können. Trotz der Konkurrenzsituation im Tor ist das für Pätzold selbstverständlich. „Ich habe in meiner Karriere viele gute Typen kennengelernt, die mir oft weitergeholfen haben. So ist es in unserer Kabine auch, wenn jemand neu ins Team kommt. Auf dem Eis will jeder sein Ding, außerhalb vom Eis helfen wir uns natürlich immer.“
Proskuryakov ist jetzt der Neue. Er soll das letzte Puzzlestück sein, um die gut gestarteten Pinguine mit in die Play-offs zu führen. „Er ist ist athletisch, schnell und technisch gut“, fasst Trainer Reid die Eigenschaften seines neuen Torwartes zusammen.
Der Kanadier war es auch, der den Kontakt zu Proskuryakov herstellte. „Das lief über einen weiteren ehemaligen Mitspieler, Igor Grigorenko, der ein guter Freund von Ilya Proschkuryakov ist.“ Vor drei Wochen dann einigte sich der russische Schlussmann auch mit den Pinguinen und ist jetzt Anwärter auf den Stammplatz im Tor der Schwarz-Gelben. „Es bleibt ein Wettkampf. Keiner kriegt hier etwas geschenkt“, sagt der Cheftrainer Reid, um dann aber doch noch schnell zu ergänzen: „Ilya wird am Freitag in Berlin spielen.“
Für Patrick Klein wird die Situation schwierig
Als zweiter Torwart wird voraussichtlich wohl Pätzold mitfahren. Für Patrick Klein könnte es eng werden mit Eiszeiten. „Patrick Klein ist nach seinem verletzungsbedingten Ausfall jetzt in einer etwas unglücklichen Ausgangsposition“, berichtet Sportdirektor Matthias Roos, der am Donnerstag von seiner Nordamerikareise zurück in Krefeld erwartet wird.
Für Proskuryakov gilt es indes, erstmals seit sieben Monaten wieder in den Trainingsrhythmus zu kommen. „Ich habe mich in den vergangenen Monaten selber fit gehalten. Es gibt in Russland eine ganze Menge Eishockeyspieler die das so machen, nachdem es gleich drei Teams gab, die vom Spielbetrieb abgemeldet wurden - so war es nicht schwer Trainingspartner zu finden“, so der Russe, der zuletzt bei Yugra Khanty-Mansiysk in der KHL unter Vertrag stand.