DEL Ansaldi: „Situation unter Kontrolle“
Krefeld · Stefano Ansaldi, der neue starke Mann bei den Krefeld Pinguinen, hat am Freitag auf Nachfrage der WZ Stellung zur aktuellen Situation der Krefeld Pinguine bezogen.
Die Krefeld Pinguine haben mit einem Kraftakt die Teilnahme an der am 17. Dezember startenden Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gesichert. Hauptgesellschafter Stefano Ansaldi hat sich zum Eishockeystandort Krefeld bekannt, dem Verein mit seiner finanziellen Unterstützung den Ligastart ermöglicht. Geschäftsführer Sergey Saveljev weilt seit Freitag in der Schweiz, um mit Ansaldi die Situation bei den Pinguinen zu besprechen. Beide lieferten gestern Antworten auf Fragen unserer Redaktion.
Zum Ligastart
Die Krefeld Pinguine sind sehr glücklich darüber, dass nach den harten, anstrengenden und langen Verhandlungen mit der DEL, den anderen Mannschaften sowie der Politik eine Lösung gefunden wurde, die einen Spielbetrieb mit allen 14 Mannschaften möglich macht.
Zum neuen Modus
Wir sind zufrieden mit dem Konzept, insbesondere der Einteilung in Staffeln nach regionalem Bezug, und bedanken uns bei allen Beteiligten für nicht einfache Gespräche. Jetzt gilt es, die verbleibenden Spiele des MagentaSport-Cup zu nutzen, um für den Ligastart ideal gewappnet zu sein.
Die wirtschaftliche Situation
Entgegen diverser Mutmaßungen der vergangenen Tage ist die wirtschaftliche Situation der Krefeld Pinguine unter Kontrolle. Die Kalkulation zur durch die Liga angeordneten Nachlizenzierung wegen des verschobenen Saisonstart wurde in enger Zusammenarbeit mit unserem Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, der uns seit über 22 Jahren in dieser Funktion begleitet, aufgestellt. Aufgrund der Erkenntnisse an anderen Standorten forderte die Liga auf, eine noch vorsichtigere Kalkulation zu Grunde zu legen, einschließlich eines weiteren Gehaltsverzichts seitens der Spieler – so wie dies bei nahezu allen anderen Clubs der DEL der Fall ist. Zwischenzeitlich wurde das seitens der Liga vermutete Finanzloch durch unsere Hauptgesellschafterin, die Save’s AG, durch eine Finanzierungsvereinbarung geschlossen.
Zum Aufwärm-Protest der Spieler vor dem Spiel gegen Wolfsburg
Die Spielergehälter werden zum 15. eines jeden Monats für den Vormonat fällig. Dieser fiel in diesem Monat auf einen Sonntag. Es war vereinbart, mit dem eintreffenden Geld bezüglich der angemeldeten Kurzarbeit des Vormonats die neuen Gehälter zu begleichen. Dass diese Zahlung wenige Tage verspätet bei uns einging, führte zu einer um wenige Tage verspäteten Auszahlung an die Spieler. Wir unterwerfen uns dem Prinzip der Leistung und Gegenleistung, wissen um unsere Verpflichtung. Die Aktion der Spieler haben wir zur Kenntnis genommen, auch wenn wir nicht glücklich darüber sind. „Wir sind uns sicher, dass eine solche Situation zukünftig durch verbesserte Kommunikation zwischen allen Parteien zum Wohle des Clubs vermieden wird“, sagt Ansaldi
Die Rolle von Sergey Saveljev
„Sergey Saveljev und sein Team durchleben eine schwierige Situation, in der sie einige Baustellen der Vergangenheit aufzuarbeiten haben. Das kann nicht von heute auf morgen geschehen, aber ich weiß, dass hier keine Überstunden gezählt werden und jeder mit Herzblut bei der Aufgabe ist, um Ruhe in den Verein zu bringen und eine sehr gute Grundlage zu schaffen, um erfolgreiches Eishockey zu ermöglichen. Das ist es, was Fans, Spieler, Mitarbeiter, Sponsoren und Gesellschafter verbindet“, so Stefano Ansaldi, CEO der Save’s AG.
Fehlende Einnahmen
Da aufgrund ausbleibender Zuschauereinnahmen die Einnahmen während der Saison niedriger kalkuliert werden müssen, sieht die Bilanz aufgrund intensiver Bemühungen und neuer Kooperationspartner auch deutlich sinkende Ausgaben vor. Unter dem Strich geht es in den kommenden Monaten darum, rational zu haushalten, um den Standort in dieser Corona-bedingten ausnahmesituation zu sichern. Dabei stehen uns unsere Partner und Sponsoren stets vorbildlich zur Seite.
Hilfe von Sponsoren
Auf Sponsorenseite sind Auslösungen von Zahlungen zu einem großen Teil – verständlicherweise – zeitlich mit dem Start der DEL-Saison gekoppelt. Derzeit wurden demnach erst rund 1/5 der Sponsorengelder aufgrund dieser Thematik ausgezahlt – und das nach weit mehr als der Hälfte des Geschäftsjahres. Ein Grund für die frühzeitige Zusage zur Teilnahme am MagentaSport Cup war in diesem Zusammenhang, dass sich große Partner bereiterklärt haben, Zahlungen früher zu aktivieren, wenn die Krefeld Pinguine spannende Leistungen im Vorhinein der DEL-Saison anbieten können.