Krefeld Pinguine Stürzt Fritzmeier seinen Ex-Chef?
Der Trainer spielt mit den Pinguine bei den Haien, wo Trainer Niklas Sundblad vor dem Rauswurf steht — sollte der Freitag bei der DEG und dann gegen die Krefelder verlieren.
Krefeld. Zwei Drittel der Saison in der Deutschen Eishockey Liga sind gespielt. Es geht also in die entscheidende Phase und nirgends sind die Enttäuschungen der Spielzeit so groß angehäuft wie in Krefeld und in Köln. Pinguine und Haie — es will nicht so recht aufgehen, was man sich vorgenommen hat. Die Kölner sind Tabellenelfter, die Krefelder Tabellenletzter. Am Sonntag nun führt der Spielplan beide in der Domstadt zusammen — mit Frust und vermutlich nahenden Konsequenzen.
Und von der Dramaturgie der Ereignisse hätte es kaum brisanter kommen können. Trainer Franz-David Fritzmeier könnte mit den Pinguinen für das Ende der Amtszeit seines ehemaligen Chefs Niklas Sundblad sorgen. Denn die Macher in der Domstadt haben nach reiflicher Analyse der Saison dem Cheftrainer zwar öffentlich kein Ultimatum gestellt, interpretierbar ist es aber gleichwohl als solches.
Kölns Geschäftsführer Peter Schönberger sagt: „Mannschaft und Trainer müssen sofort die Kurve kriegen. Die beiden Derbys am Wochenende sind eine gute Gelegenheit dazu.“ Freitag heißt der Gegner DEG, Sonntag KEV. Beide Spiele werden somit nachhaltigen Einfluss darauf nehmen, ob die Haie die Zusammenarbeit mit Sundblad fortsetzen werden.
Fritzmeier, der noch gute Kontakte in die Domstadt pflegt, sagt vor dem Duell mit dem Ex-Chef diplomatisch: „Ich spreche nur über die Haie, nicht über Niklas Sundblad. Der Club zählt und Köln ist ein Top-Club.“ Zur Spielfolge hat der Pinguine-Trainer eine dezidierte Meinung. „Ich wünsche den Haien, dass sie Freitag in Düsseldorf gewinnen. Sie sind mal wieder dran mit einem Derby-Sieg. Dann können sie uns am Sonntag die Punkte lassen.“
Im Kern gewinnt der im Oktober 2014 für Uwe Krupp geholte Trainer Sundblad mehr Spiele als sein ehemaliger Assistent Fritzmeier bei den Pinguinen. Der aber steht trotz wenig überzeugender Leistung seiner Mannschaft bei den Verantwortlichen des Club überhaupt nicht zur Disposition. In Krefeld sind es vielmehr die Spieler, die nachhaltig unter Beobachtung stehen.
Mehr als die Hälfte der Mannschaft hat seine Zukunft im König-Palast längst verspielt. In Köln ist das anders. Weil die Mannschaft so aufgestellt wurde, um die Meisterschaft zu gewinnen. Dass es nun diese Frist für Sundblad gibt, ist ein deutliches Zeichen, dass sich die Haltung der Verantwortlichen zum Trainer geändert hat. Langsam mag es ihnen dämmern, dass der Ingolstädter Meistertrainer nicht deshalb die beste Lösung sein muss, nur weil er die Haie im dramatischen Finale 2014 im siebten Spiel in Köln besiegte.
Aber ehe der Glaube von der Wirklichkeit eingeholt wird, braucht es etwas. Die Zeit dazu scheint nun eingeläutet zu sein. Und die Pinguine mit Trainer Fritzmeier spielen dabei mit.