Wechselbad der Gefühle

Die Pinguine holen trotz 3:0-Führung gegen Frankfurt nur einen Zähler.

Krefeld. Das war wieder nichts für schwache Nerven. Denn die Krefeld Pinguine schickten ihre Anhänger auch im Heimspiel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) durch ein Wechselbad der Gefühle. Selbst eine 3:0-Führung reichte am Sonntag nicht, um die Partie in der regulären Spielzeit zu entscheiden.

Denn die Hessen glichen nicht nur aus, sondern gingen durch Danner (51.) sogar mit 4:3 in Führung, ehe Charlie Stephens im Powerplay noch den 4:4-Gleichstand markierte (59.). Nach torloser Verlängerung traf im Penaltyschießen nur John Slaney und sicherte den Frankfurtern so den glücklichen 5:4 (1:3, 1:0, 2:1, 1:0)-Erfolg.

Die Pinguine-Fans hatten schon vor dem Spiel den Buhmann gefunden, der Sportliche Leiter Jiri Ehrenberger wurde mit Pfiffen begrüßt - als Folge der Entlassung der Mannschaftsärzte. Zumindest die Mannschaft schien von der Personal-Schlammschlacht ebenso unbeeindruckt wie von der knappen Niederlage in Köln.

Obwohl alles andere als sattelfest in der Abwehr, versuchten die Gastgeber die Initiative zu übernehmen. Denn sie merkten schnell, dass auch die Defensive der Lions wenig souverän auftrat. Die Folge: ein munteres Preisschießen, da die Abwehrspieler vor dem eigenen "Slot" unentschlossen wirkten, die Stürmer förmlich einluden.

Die Krefelder sagten bis zur ersten Drittelpause gleich dreimal "danke". Herberts Wasiljews ließ nach genialem Querpass von Boris Blank Lions-Keeper Ian Gordon ebenso keine Abwehrmöglichkeit (4.) wie Jim Fahey im Break nach Steilpass von Wasiljews (7.) sowie Rob Globke, der eine Vorarbeit von Serge Payer zum frühen 3:0 nutzte (9.). Gawliks Treffer im Powerplay (12.) ließ den Lions dennoch alle Möglichkeiten, da die Pinguine zu genau das Tor anvisierten.

Denn Allan Rourke, Wasiljews und gleich zweimal Roland Verwey trafen nur den Pfosten. Und so war eine Partie, die früh hätte entschieden sein können, nach dem zweiten Powerplaytreffer der Hessen durch Ulmer (22.) wieder offen. Auch weil Pinguine-Coach Martin Jiranek meist nur zwei Verteidigungsreihen brachte - das ging an die Substanz. Immerhin soll in dieser Woche Dustin Wood, zuletzt Frankfurt, derzeit in Dänemark aktiv, zum Probetraining erscheinen.

Am Sonntag stemmte sich die Defensivabteilung ohne ihn den Lions entgegen. Mit mäßigem Erfolg. Ulmer markierte mit seinem zweiten Treffer im Schlussabschnitt den 3:3-Ausgleich (45.), indem er Scotty Langkow den Puck durch die Beine schob. Und als den Krefeldern zunehmend der Sprit ausging, schlug Danner nach Zuspiel von Gawlik zu (51.). Die Entscheidung? Weit gefehlt. Denn Charlie Stephens glich in doppelter Überzahl nochmal aus (59.).