Krefeld Pinguine Zwei Tore aberkannt: Das Kreuz mit den Schiedsrichtern
Zwei Tore aberkannt, dennoch zwei Siege — die Pinguine kommen im Finale der Saison richtig in Schwung.
Krefeld. Der Anruf kam prompt. Schließlich geht es um öffentlich Wahrnehmung, weil heute Alles und Jedes aufgezeichnet wird. Und so hatten Holger Gerstberger, Schiedsrichter-Beauftragter der DEL, und Tino Boos, Vorsitzenden des Disziplinarausschusses, schnell registriert, wie amüsiert sich Franz-David Fritzmeier nach dem 2:1-Heimsieg am Freitag gegen Ingolstadt in der Pressekonferenz über das nicht gegeben Tor von Kapitän Herberts Vasiljevs geäußert hatte, griffen zum Telefon, und baten um Mäßigung. Fritzmeier hatte gesagt: „Sensationell, was für Tore in Deutschland nicht gegeben werden.“ Dabei sei das modernes Eishockey — Scheibe aufs Tor, abfälschen oder Nachschuss. Drin. Valentine hatte geschossen, Vasiljevs den Abpraller verwertet. Weil aber der Allerwertester des Kapitäns virtuell im Torraum gewesen sei, habe Schiedsrichter Roland Aumüller nach dem Videobeweis den Treffer nicht gewertet.
Fritzmeier konterte im Gespräch mit den Liga-Verantwortlichen: „Ich habe Ihnen gesagt, dass ich niemanden persönlich angegriffen habe. Wenn es die Regel gibt, muss sie so gehandhabt werden. Aber dann bitte durchgängig und immer.“ Er, so sagt Fritzmeier, sei nicht der Einzige in der Liga, dem gravierende Fehler der Schiedsrichter sauer aufstoßen. Vasiljevs hatte Timo Pielmeier nicht behindert, Ingolstadts Torhüter sich zudem nicht beschwert.
Am Sonntag in Mannheim folgte dann der zweite nicht anerkannte Treffer. Mike Collins stocherte das Gummi über die Linie. Schiri Christian Oswald aber hatte, so sagte er Fritzmeier, vorher bereits abgepfiffen, daher habe er nicht den Videobeweis bedienen wollen.
Womöglich kommt den Pinguine die Taktung der Spielfolge nach zuletzt vier Siegen in Serie entgegen — Berlin ruft heute. Im Saisonfinale geht offenbar alles plötzlich. Die Pinguine reisen heute an, um 7.30 Uhr ist Abfahrt. Ein ambitionierter Auftrag wartet bei den Eisbären mit der Anreise am Spieltag. Es geht, da braucht man nicht drum herumreden, auch darum, ein bisschen den Etat zu schonen. Fritzmeier: „Wir müssen und werden das so annehmen und bewältigen. Wir machen daraus kein großes Thema.“ Mittaggegessen wird unterwegs, Zielkoordinate ist dann die Arena, ohne Tageshotel zu beziehen. Zurück geht es dann gleich in der Nacht. Fritzmeier sagt: „Die Aufgabe wird sehr interessant. Das ist ein weiterer Top-Gegner für uns.“ Hoffentlich nicht wieder mit einem nicht anerkannten Tor.