Köln - Paris Marner, Eichel, Hedman — das sind die Stars der Eishockey-WM

Viele Spieler, denen aufgrund ihrer Fertigkeiten am Schläger und Puck eine besondere sportliche Zukunft prophezeit wird, sind ab Freitag in Köln und Paris bei der Eishockey-Weltmeisterschaft zu sehen.

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Köln/Paris. Manche Stars und Sternchen scheinen immer ein bisschen heller als ihre Teamkollegen. Auch in der schnellsten Mannschaftssportart der Welt. Viele, denen aufgrund ihrer Fertigkeiten am Schläger und Puck eine besondere sportliche Zukunft prophezeit wird, sind ab Freitag in Köln und Paris bei der Eishockey-Weltmeisterschaft zu sehen. Mit Connor McDavid (Kanada), Auston Mattews (USA) oder Patrik Laine (Finnland) fehlen in den Aufgeboten einige Superstars. Oder ihr Auftreten hängt noch vom Verlauf der Play-offs in der nordamerikanischen Profiliga NHL ab, so wie im Fall von Alexander Ovechkin (Russland). So oder so — auch die WM 2017 wird ein Turnier der Stars der neuen Generation.

Einer, der bereits zweimal Weltmeister sowie Olympiasieger wurde, ist Matt Duchene. Der 26 Jahre alte Mittelstürmer beendete mit seinen Colorado Avalanche die Saison als abgeschlagener Letzter und dürfte deshalb noch motivierter nach Paris gekommen sein, wo die Kanadier als klarer Favorit in Gruppe B spielen. Mit 19 Jahren gehört Mitch Marner zu den Jüngsten im Team Kanada. Der Stürmer, 2015 an vierter Stelle von den Toronto Maple Leafs im Spieler-Draft ausgewählt, erzielte in seiner ersten NHL-Saison beachtliche 61 Scorerpunkte in 77 Spielen und ist neben dem US-Amerikaner Auston Matthews der große Hoffnungsträger in Toronto.

Beeindruckende 113 Scorerpunkte in 112 NHL-Spielen stehen in der Vita von Jack Eichel. Der 20-Jährige von den Buffalo Sabres, 2015 an zweiter Stelle im Draft gezogen, stellte unlängst aber auch unter Beweis, wie abhängig Clubs in Personalfragen von ihren Topstars sein können. Sabres-Besitzer Terry Pagula feuerte Cheftrainer Dan Bylsma und General Manager Tim Murray, da Eichel drohte, nicht in Buffalo zu verlängern, falls die sportliche Führung nicht ausgetauscht werden würde. Eine solche Geschichte ist von Johnny Gaudreau bislang nicht bekannt. Der Flügelstürmer, der mit seinen Calgary Flames immerhin die erste Play-off-Runde erreichte, gilt als extrem fairer Spieler. In 72 Spielen der regulären Saison kassierte der 23-Jährige gerade einmal zwei (!) kleine Strafen.

Mit Frust reist Nikita Kucherov zur WM. Der Flügelstürmer kritisierte nach dem schwachen Abschneiden in der NHL offen seine Teamkollegen der Tampa Bay Lightning. „Es gab Spieler, die sich zurückgelehnt haben. Sie haben ihr Geld kassiert und aufgehört zu arbeiten“, wurde der 23-Jährige in einem Blog der Lightning zitiert. Anders als Kucherov gehörte Artemi Panarin mit den Chicago Blackhawks zu den Mitfavoriten auf den Stanley Cup. Doch das frühe Aus in den NHL-Play-offs spülte den 25-Jährigen noch ins russische Aufgebot. 2015/16 wurde der Linksaußen „Rookie des Jahres“ und bestätigte sein hervorragendes erstes NHL-Jahr mit 74 Scorerpunkten in dieser Saison.

Das Prunkstück des schwedischen Teams ist 2017 wieder einmal die Defensive. Eine der herausragenden Figuren ist Victor Hedman. Bei den Tampa Bay Lightning sammelte er für einen Verteidiger stolze 72 Scorerpunkte in 79 Partien dieser Saison. Der 26-Jährige überzeugt trotz seiner 1,98 Meter mit Schnelligkeit und mit präzisen Pässen. William Nylander gehört im Team der „Tre Konors“ zu den potenziellen Empfängern der Hedman-Pässe. Auch der 21-Jährige, der in Calgary geboren wurde und zudem die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, gehört zu den „jungen Wilden“ der Toronto Maple Leafs.

In Abwesenheit von Patrik Laine steht der 19-jährige Sebastian Aho bei Finnland im Blickpunkt. Bei den schwachen Carolina Hurricanes ragte der U20-Weltmeister mit 24 Toren und 25 Vorlagen in dieser Spielzeit bereits heraus. Aho bringt eine für sein Alter überdurchschnittliche Spielintelligenz mit und gilt zudem als läuferisch stark.

Wer im tschechischen Kladno gelernt hat, der landet irgendwann zwangsläufig in der NHL. Patrik Elias und der große Jaromir Jagr entstammen ebenso wie Jakub Voracek der Talentschmiede des HC Kladno. Mit 27 Jahren ist der Stürmer der Philadelphia Flyers fast schon so etwas wie der Alterspräsident unter den Stars dieser WM. 504 Scorerpunkte in 714 Spielen stehen für den Weltmeister von 2010 zu Buche. Nach dem enttäuschenden fünften Platz 2016 in Russland soll Voracek die Tschechen wieder in die Medaillenränge führen.