Matchball für Eisbären im DEL-Finale: 6:3 in Köln

Köln (dpa) - Titelverteidiger Eisbären Berlin hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet und muss auf dem Weg zu seiner siebten deutschen Eishockey-Meisterschaft nur noch einmal gewinnen.

Die Mannschaft von Trainer Don Jackson kam am Freitag im dritten Finalspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einem am Ende turbulenten 6:3 (1:1, 3:0, 2:2) bei den Kölner Haien. Damit bestätigte sich der Heimfluch im Duell der beiden Teams erneut. Nach drei Auswärtssiegen steht es in der Serie „Best of Five“ nun 2:1 für die Berliner, die bereits am Sonntag mit einem Sieg im vierten Spiel vor eigener Kulisse die erfolgreiche Titelverteidigung perfekt machen können.

„Wir wollten zurückschlagen nach Spiel zwei und ich denke, wir haben gut gearbeitet. Wir haben genau zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Es wird am Sonntag ein großes und hartes Spiel“, sagte Eisbären-Goalie Rob Zepp bei Servus TV. „Wir waren eiskalt vor dem Tor, haben immer wieder nachgelegt. Wir sind jetzt dran zu beweisen, dass wir es zu Hause auch können“, meinte Eisbären-Torjäger André Rankel. Kölns Moritz Müller gibt die Hoffnung nicht auf. „Wir haben diese Saison dreimal in Berlin gewonnen. Es spricht nichts dagegen, dass wir es auch noch ein viertes Mal schaffen“, sagte Müller.

Durch Treffer von Julian Talbot (2. Minute), James Sharrow (22.), Mark Katic (30.), Mads Christensen (36./60.) und André Rankel (59.) sicherten sich die Berliner vor 18 649 Zuschauern wie schon beim 4:2 fünf Tage zuvor den Sieg in der Lanxess-Arena. Die Treffer für die Kölner, die letztmals 2002 den Titel geholt hatten, durch Rok Ticar (5.), Ales Kranjc (57.) und Marco Sturm (58.) waren zu wenig. Damit halten nun wieder die Berliner die Trümpfe in der Hand. Doch zu sicher dürfen sie sich nicht fühlen. In sieben Aufeinandertreffen mit den Haien in dieser Saison gab es sieben Auswärtssiege. Ein mögliches fünftes und entscheidendes Spiel würde am Mittwoch (19.30 Uhr) wieder in Köln stattfinden.

„Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir mindestens einmal zu Hause gewinnen“, hatte der Kölner Starstürmer Sturm vor dem dritten Aufeinandertreffen noch gesagt. Doch das Unterfangen begann für die Rheinländer denkbar ungünstig. Es war noch keine Minute gespielt, als Christopher Minard auf die Strafbank musste und die Eisbären zu ihrer ersten Überzahl-Situationen kamen. Und diesmal funktionierte das Powerplay im Gegensatz zum vergangenen Dienstag auf Anhieb besser. Talbot brachte die Eisbären bereits nach 84 Sekunden in Führung.

Wer aber gedacht hätte, dass die Kölner fortan ähnlich nervös und fahrig agieren wie im ersten Duell, sah sich getäuscht. Die Krupp-Mannschaft übernahm das Kommando und kam auch schnell zum Ausgleich. Einen Schlagschuss von Marcel Ohmann ließ Eisbären-Goalie Rob Zepp nach vorne abprallen, Ticar bedankte sich aus kurzer Entfernung. Und es hätte bei guten Möglichkeiten von Charles Stephens, John Tripp (beide (7.) oder Ticar (11.) noch schlimmer für die Berliner kommen können.

Doch auch der Meister blieb bei seinen Angriffen brandgefährlich. Das zeigte sich im zweiten Drittel, das fast wie das erste begann. Diesmal dauerte es 111 Sekunden, ehe das Team von Jackson die Kölner mit der erneuten Führung schockte. Sharrow war es, der mit einem satten Schuss den Kölner Schlussmann Danny aus den Birken bezwang. Und die Berliner, denen beim 1:3 am Dienstag noch Müdigkeit nachgesagt worden war, blieben am Drücker und verschafften sich durch Katic und Christensen einen komfortablen Drei-Tore-Vorsprung.

Die Haie waren dagegen fast nur noch in Überzahl-Situationen gefährlich, vergaben dabei aber zunächst beste Chancen sträflich. Nach dem späten Doppelschlag durfte Köln noch einmal hoffen, doch mit zwei Treffern ins leere Tor jubelte am Ende Berlin.