DEL-Wintergame: Rheinisches Eishockey-Derby im Kölner Fußballstadion

Am Montag stellten die Organisatoren ihre Pläne für das vierte DEL-Wintergame vor. Anfang 2019 trifft der KEC auf die DEG.

Vor drei Jahren spielten die DEG und die Kölner Haie in der Düsseldorer Esprit-Arena beim Wintergame gegeneinander.

Foto: Kevin Kurek

Köln. Große Ereignisse benötigen im Vorfeld große Worte. Und was kann es für die Vertreter eines Eishockeyvereins Größeres geben als ein Spiel unter freiem Himmel in einem Fußballstadion vor 50 000 Zuschauern? Noch dazu, wenn es sich bei dem Spiel um das zwar alte, aber nie angestaubt daherkommende Derby zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG handelt? Also beschrieb Haie-Geschäftsführer Oliver Müller bei der gestrigen Pressekonferenz zum vierten „Wintergame“ der Deutschen Eishockey Liga seine Erwartungshaltung angemessen martialisch: „Lieber tot als Zweiter“.

Zweiter Sieger waren die Haie ja bereits Anfang 2015, als dieselbe Paarung im Düsseldorfer Fußballstadion über die Bühne ging. 3:2 hieß es am Ende für die DEG, die damals so etwas wie eine Wiedergeburt feierte. Nach dem Ausstieg von Namens- und Hauptsponsor Metro krebste der ehemalige Serienmeister zwei Jahre am Tabellenende herum und stand mehrmals vor der Pleite. Das Wintergame vor 51 125 Zuschauer war das Zeichen an die Fans und die Konkurrenz: Wir sind wieder da. Und ganz nebenbei markierte die Partie in der Arena, in der sonst die Fortuna ihre Heimspiele austrägt, einen neuen Europarekord für ein Eishockey-Ligaspiel.

Nun leiht der FC den Haien sein Wohnzimmer, damit die am 12. Januar 2019 für den nächsten Bestwert sorgen können. Und auch wenn das Stadion in Müngersdorf nur 50 000 Plätze hat, träumt Geschäftsführer Müller vom neuen Rekord. Vielleicht finden sich neben der Eisfläche ja ein paar Freiflächen für ein paar Stühle.

Bis dahin geht es aber erst mal darum, das Mammutprojekt zu stemmen. Mehr als eine Million Euro werden die Haie in das Spiel investieren. Getreu dem Motto „gloria victoria sit“ (Ehre dem Sieger) soll vor dem Stadion eine Art römische Erlebniswelt entstehen. Drinnen soll es neben dem Hauptspiel der aktuellen Teams Jugend- und Legendspiele sowie mehrere Musikacts geben. Wie man das halt macht, wenn man ein Spiel nach draußen verlegt.

Kaum eine große Eishockey-Liga aus Nordamerika oder Europa kommt noch ohne Freiluftsspiel aus. In Deutschland passiert das zum vierten Mal. 2013 ging es in Nürnberg los, 2015 folgte Düsseldorf, 2017 spielten die Adler Mannheim in Sinsheim. Die Worte davor waren ähnlich groß.