Ridderwall feiert Länderspiel-Debüt in Krefeld

Ehemaliger DEG-Angreifer trifft auf Deutschland. Mit Prag geht es bald Richtung China.

Düsseldorf. Im Urlaub in Chicago klingelte bei Calle Ridderwall das Handy. Auf der anderen Seite der Leitung hatte Schwedens Eishockey-Nationaltrainer Pär Marts eine Überraschung: Er berief den 24-jährigen Torjäger in den Kader der „Tre Kronor“ für die Länderspiele gegen Deutschland und so können die Fans der DEG ihren „Calle mit der Kelle“ am Samstag (14.15 Uhr, König Palast Krefeld) im schwedischen Trikot bewundern.

„Am 8. April kam der Anruf, 24 Stunden später saß ich im Flugzeug nach Düsseldorf. Am nächsten Tag habe ich dort meine Wohnung aufgelöst und am 11. April war ich dann schon bei der Nationalmannschaft“, sagte Ridderwall, den die WZ gestern beim Training der Schweden in Krefeld besuchte.

Die starke Saison des Angreifers ist im Land des achtmaligen Weltmeisters nicht unbemerkt geblieben, überraschend kam die Einladung dennoch. „Das werden meine ersten Länderspiele. Ich habe auch im Juniorenbereich nie für Schweden gespielt“, sagte der gebürtige Stockholmer.

Gleich bei seinem Debüt kann er sich für die am 3. Mai beginnende WM im eigenen Land empfehlen, Nervosität verspürt er nicht. „Wer nervös ist, kann nicht gut spielen. Ich finde es aufregend, und die Chance auf die WM ist ohnehin klein“, sagte Ridderwall, der weiß, dass Trainer Marts noch auf Verstärkungen aus der NHL hofft.

International wird es für Ridderwall jedenfalls weitergehen. Ab kommender Saison stürmt er für den HC Prag, der in der russischen Liga (KHL) spielt. „Es ist spannend, andere Teile der Erde kennenzulernen. Allerdings wird es anstrengend, wenn wir für ein Spiel an der chinesischen oder japanischen Grenze zwölf Stunden im Flugzeug sitzen“, sagte Ridderwall.

Ob er auch ein Angebot aus Russland angenommen hätte, ließ er offen. „Das hätte ich abwägen müssen, denn im sozialen Leben ist das schon ein Unterschied zu Prag.“ Zudem ist von dort der Weg nach Düsseldorf deutlich kürzer. Ridderwall möchte gerne mal zur DEG kommen, wenn es seine Zeit erlaubt. „Ich muss doch sehen, wie sich mein Cousin Stefan im Tor so schlägt.“