WM-Testspiel Ohne Silbergewiner: DEB-Team verliert klar in Russland

Sotschi (dpa) - Ohne Olympia-Silbergewinner hat das deutsche Eishockey-Nationalteam das erste Test-Länderspiel nach der Sensation bei den Winterspielen klar verloren.

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In Sotschi unterlag die stark ersatzgeschwächte Auswahl bei Pyeongchang-Final-Gegner Russland mit 1:4 (0:1, 0:2, 1:1) und startete damit mit einer Niederlage in die WM-Vorbereitung.

Für die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm traf am Freitag nur College-Spieler Marc Michaelis im Schlussdrittel (50.). Artjom Iljenko (10./33.), Kirill Semjonow (23.) sowie Alexej Bereglasow (55.) erzielten die Tore für die ebenfalls runderneuerte Auswahl des Olympiasiegers. Am Samstag steht wieder gegen Russland die zweite Testpartie vor der Weltmeisterschaft in Dänemark an, die vom 4. bis 20. Mai ausgetragen wird.

„Wir haben erwartet, dass wir auf einen harten Gegner treffen. In den ersten 40 Minuten war Russland das frischere und aktivere Team“, sagte Sturm. „Auf die letzten 20 Minuten können wir aufbauen.“

Noch fehlen alle Profis der Halbfinalisten der Deutschen Eishockey Liga und die NHL-Spieler. Aus dem Aufgebot für Russland wird voraussichtlich kaum ein Spieler mit zur WM reisen. Mit Olympia konnte die Testbegegnung auch deswegen nicht verglichen werden. „Von einer Revanche kann man vielleicht bei der nächsten Olympiade wieder reden, vorher nicht. Es ist aber ein guter Test für uns“, hatte Sturm gesagt. In Sotschi testet der 39-Jährige auch für die Zukunft.

Am Freitag zahlte seine unerfahrene Truppe mit sieben Debütanten Lehrgeld. Von Beginn an standen die Gäste enorm unter Druck. Der Düsseldorfer Torhüter Mathias Niederberger war gleich gefordert und verhinderte früh einen höheren Rückstand. Im Schlussdrittel kam Deutschland besser ins Spiel. Angreifer Michaelis, der für die Minnesota State University spielt, sorgte mit seinem ersten Länderspiel-Tor bei seinem Debüt für einen Lichtblick.

Die ersten Testpartien nach Olympia in der Heimat stehen in Weißwasser und Dresden an. Am 14. und 15. April ist dann die Slowakei der Gegner. Beim Gewinn der Silbermedaille in Südkorea, dem größten Erfolg im deutschen Eishockey, hatte der der Außenseiter im Finale knapp mit 3:4 nach Verlängerung gegen die Russen verloren.