Start der neuen DEL-Saison Pinguine verwundern die Liga
Krefeld hat sich sehenswert verstärkt — und will in den Play-offs den "Laden rocken".
Krefeld. Er ist jetzt erst zehn Monate da, anfühlen lässt sich die Etappe aber auch wie drei Jahre. Franz Fritzmeier (Foto: Renner) ist der Jüngste aller Trainer in der DEL. Er hat, als er im November Cheftrainer der Krefeld Pinguine wurde, zu Beginn so oft mit seiner Mannschaft verloren, wie es normalerweise für einen Rauswurf reichen würde. Aber Fritzmeier durfte verlieren. Sein Auftrag ist ein anderer. Ein Langfristiger. Er soll das Gründungsmitglied der Liga wieder nachhaltig wettbewerbsfähig machen — in einem speziellen Kräfteverhältnis: mit immer weniger Geld mehr Leistung erzeugen. Fritzmeier benötigt jetzt aktuell Erfolg, denkt aber in globaleren Zusammenhängen: „Wir brauchen eine neue Identität in Krefeld. Wir wollen mit jungen Spielern arbeiten, ein Standort sein, wo Talente hingehen. Nur kann das nicht alles sein. Wir müssen in die Spitze investieren.“
Oftmals hatten sie sich bei den Transfers zuletzt vergriffen. So hat Fritzmeier einen Umbruch eingeleitet. Mit Dienstantritt wurde mehr und intensiver trainiert, verloren wurde aber weiter. Erst spät trug die Arbeit Früchte. Im Februar waren die Krefelder das punktbeste Team des Monats. Der alten Mannschaft hat er einen guten Charakter bescheinigt. Sie bräuchte aber Hilfe— in der Spitze. Mit Qualität. Die hat Fritzmeier jetzt geholt, alle aus der DEL: mit Rückkehrer Marcel Müller, mit Marco Rosa, Dragan Umicevic, Mark Mancari und den Abwehrspielern Tim Hambly und Kyle Klubertanz. In der Szene sorgten die Transfers für Verwunderung. Fritzmeier hat auf Zeit gespielt, mitunter erst spät die Transfers getätigt. Rosa war lange verletzt, Klubertanz spielte einer durchwachsene Saison, Umicevic war noch im August ohne Vertrag.
Fritzmeiers Credo lautet: „In der Spitze müssen gute Spieler den Laden rocken.“ Die hat er jetzt. Auch wenn die Krefelder im dritten Jahr ihrer Teilnahme erneut die Gruppenphase der Champions League nicht überstanden haben. In der Liga sollen es jetzt nach zwei verpassten Chancen die Play-offs sein. Ob das gelingt, wird auch von Marcel Müller abhängen - einer, der zwischen Genie und Wahnsinn spielt.