Hintergrund Regeln: Blaue Linie, Abseits und unerlaubter Weitschuss
Köln (dpa) - Auch nach zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen tritt das deutsche Eishockey-Nationalteam mit großen Erwartungen bei der Weltmeisterschaft in Köln und Paris an. Bis zum 21. Mai läuft das Turnier, gesucht wird der Nachfolger von Titelverteidiger Kanada.
Wer mitreden will, sollte sich auch mit den Zonen, Abseits und unerlaubtem Weitschuss auskennen. Die Deutsche Presse-Agentur stellt einige wichtige Regeln vor.
DIE SPIELZEIT: Die Spielzeit beträgt dreimal 20 Minuten. Die Uhr wird bei Unterbrechungen gestoppt. Endet die reguläre Spielzeit mit einem Unentschieden, beginnt bei der WM eine fünfminütige Verlängerung. In der K.o.-Runde spielen die Teams dann für maximal zehn Minuten gegeneinander. Im Finale geht die Verlängerung sogar über 20 Minuten. Es gilt der Sudden Death, das nächste Tor entscheidet. Fällt kein Tor, kommt es zum Penaltyschießen. Dort treten drei - und ab der K.o.-Runde fünf - Spieler abwechselnd gegeneinander an. Ist dann noch keine Entscheidung gefallen, geht es mit je einem Schützen weiter.
DAS WECHSELN: In der Regel sind ein Torhüter, zwei Verteidiger und drei Angreifer pro Mannschaft auf dem Eis. Um das Tempo hochzuhalten und die Anstrengung auf kurze Phasen zu verteilen, wird ständig gewechselt. Die Mannschaften sind in Verteidiger- und Angreiferreihen eingeteilt, gewechselt wird in der Regel en Bloc. In manchen Situationen, zum Beispiel bei einem Rückstand kurz vor Spielende, verlässt der Torhüter für einen zusätzlichen Feldspieler das Eis. 20 Spieler und zwei Torhüter dürfen auf dem Spielbogen stehen.
DIE ZONEN: Mit einer roten Linie wird das Spielfeld in zwei Hälften geteilt. Rote Linien gibt es zudem auf Höhe der Tore. Blaue Linien unterteilen die Eisfläche in drei Zonen: die Verteidigungszone, die neutrale Zone und die Angriffszone. Manchmal fällt der Begriff Blueliner, das ist oft ein Verteidiger der angreifenden Mannschaft, der von der blauen Linie mit Schlagschüssen für Torgefahr sorgt.
DER UNERLAUBTE WEITSCHUSS: Der Puck darf nicht aus der eigenen Hälfte über die gegnerische Torlinie gespielt werden, ohne dass ein Spieler die Scheibe berührt. In dem Fall wird abgepfiffen und das Spiel mit einem Bully fortgesetzt. Die Regel gilt aber nicht für eine Mannschaft, wenn sie in Unterzahl auf dem Eis ist.
DAS ABSEITS: Ein Spieler des angreifenden Teams darf nicht vor dem Puck über die blaue Linie ins Angriffsdrittel laufen. Sonst wird Abseits gepfiffen. Wenn also ein Spieler mit dem Puck ins Angriffsdrittel läuft, darf vor ihm noch keiner aus seiner Mannschaft dort sein.
DAS TORRAUM-ABSEITS: Im Torraum dürfen sich keine Spieler des gegnerischen Teams befinden. Wenn ein Tor fällt, gleichzeitig aber ein Spieler der angreifenden Mannschaft im Torraum steht, gilt der Treffer nicht.
DIE STRAFEN: Bei der KLEINEN STRAFE, die am häufigsten ausgesprochen wird, muss ein Spieler für zwei Minuten auf die Strafbank, zum Beispiel wegen eines Stockschlags, Hakens, Haltens oder Beinstellens. Sein Team spielt dann in Unterzahl, also mit einem Mann weniger.
Bei der GROSSEN STRAFE muss ein Spieler für fünf Minuten raus, etwa weil er ein Foul mit Verletzungsfolge begangen hat. Ist die Strafe abgesessen, spielt seine Mannschaft wieder zu sechst. Der Spieler bekommt aber eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und darf für das gesamte Spiel nicht mehr aufs Eis.
Bei der DISZIPLINARSTRAFE bekommt ein Spieler zum Beispiel eine kleine Strafe + 10 Minuten, zum Beispiel nach einem Check gegen den Kopf. Er darf dann für zehn Minuten nicht zum Einsatz kommen, die Zwei-Minuten-Strafe wird von einem Mitspieler abgesessen.
Bekommt ein Spieler eine MATCHSTRAFE darf er in der Partie nicht mehr auflaufen und wird für mindestens eine weitere gesperrt. Sein Team muss fünf Minuten in Unterzahl auskommen.