EM-Aus für Turner Bretschneider
Saarbrücken (dpa) - Viel schlimmer kann der Saison-Auftakt für Andreas Bretschneider nicht verlaufen. Der Chemnitzer Auswahlturner zog sich am Samstag beim Einturnen zur 10. Auflage des National Team-Cup in Saarbrücken einen Achillessehnenabriss zu und wurde in seiner Heimatstadt umgehend operiert.
Damit wird der neue Hoffnungsträger des deutschen Turnens etwa ein halbes Jahr keine Wettkämpfe bestreiten können. Definitiv fällt er für die Europameisterschaften in Montpellier vom 13. bis 19. April aus. „Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Aber ich werde alles tun, um möglichst schnell wieder dabei zu sein“, machte der 25 Jahre alte Reck-Spezialist vom Krankenbett aus gleich eine Kampfansage.
Bretschneider hatte beim Einturnen am Boden einen Salto rückwärts gestreckt versucht, als das Unglück geschah und die Achillessehne des rechten Fußes lautstark riss.
„Das ist doppelt bitter für ihn und für unser Team. Für die Weltmeisterschaften und Olympia-Qualifikation im Oktober bin ich dennoch zuversichtlich, dass er es noch schaffen kann“, äußerte Cheftrainer Andreas Hirsch vorsichtigen Optimismus. Doch Hirsch bleibt Realist und hat wenig Hoffnung, dass Bretschneider im Oktober bei der WM in Glasgow einen kompletten Mehrkampf turnen kann.
Vor allem am Sprung und am Boden bekommt der Team-Chef ein Besetzungsproblem, sollte auch der nach einem Kreuzbandriss zurückkehrende Olympia-Zweite Marcel Nguyen nicht voll belastbar sein.
„Andreas hat zuletzt so tolle Fortschritte gemacht und an seiner universellen Ausbildung gearbeitet“, sagte der Cheftainer am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin sicher, dass er jetzt den Therapeuten und Ärzten keine Ruhe lassen wird, damit der Start bei den Olympischen Spielen für ihn möglich wird.“
Bretschneider sieht in den kommenden Tagen Vaterfreuden entgegen und war daher sehr interessiert, in seiner Heimatstadt operiert zu werden.
Schon zum Ende des vorigen Jahres hatte Bretschneider für Schlagzeilen gesorgt, weil er den Doppelsalto mit zwei Schrauben am Reck kreiiert und damit dem bisher hochwertigsten Element der Turn-Geschichte (Schwierigkeitsgrad H) seinen Namen gegeben hatte.