Erst das Derby, dann die Bayern Selbstbewusste Kölner nehmen Gladbach ins Visier
Köln · Mit einer starken Serie hat sich der 1. FC Köln Luft im Abstiegskampf verschafft. Und geht nun mit überbordendem Selbstbewusstsein in die brisanten nächsten Aufgaben. Ins rheinische Derby bei Borussia Mönchengladbach. Und ins Heimspiel gegen den FC Bayern.
Nur der FC Bayern hat in den vergangenen sechs Spielen mehr Punkte geholt als der 1. FC Köln, doch selbst vor dem Rekordmeister haben die Kölner derzeit keine Angst. „Im Moment ist unser Stadion eine Festung“, sagte Mittelfeldspieler Dominick Drexler nach dem überzeugenden 4:0 (1:0) gegen den SC Freiburg: „Und diese Festung wollen wir im nächsten Heimspiel halten. Auch wenn es gegen die Bayern geht.“
Mark Uth glaubt derweil, dass die Münchner nach vier Kölner Heimsiegen in Serien genauso viel Respekt haben werden wie umgekehrt. „Mittlerweile hat keiner mehr Lust, zu einem Auswärtsspiel in Köln antreten zu müssen“, sagte der Ex-Nationalspieler, der in seinen bisherigen drei Spielen als Schalke-Leihgabe vollends überzeugt hat.
Doch nicht nur den Münchnern, die am 16. Februar in Köln antreten, machten die Kölner eine Kampfansage. Sondern auch den in dieser Saison so starken Mönchengladbachern, bei denen sie am kommenden Sonntag spielen. „Im Derby wird es brennen“, sagte der gebürtige Kölner Uth, der wohl erstmal im Profi-Bereich beim rheinischen Derby zum Einsatz kommen wird. Zwar werde es bei der Borussia, die als Vierter nur drei Punkte weniger hat als Tabellenführer München „sehr schwer“, so Uth: „Aber ein Derby hat wie ein Pokalspiel seine eigenen Gesetze“.
Und auf die müssen sie in Köln derzeit nicht einmal pochen. Denn nicht nur die Ergebnisse stimmen mit zuletzt fünf Siegen aus sechs Spielen. Beim Heimsieg gegen Freiburg - dem höchsten seit 2011 - zeigten die Kölner „eine reife Leistung“, wie Trainer Markus Gisdol zurecht anmerkte.
Im Tor hat Timo Horn seine Krise längst überwunden. In der kompakten Defensive wächst in Sebastiaan Bornauw (20) möglicherweise ein Innenverteidiger von internationalem Format heran. Im Mittelfeld prägen Jonas Hector und Uth wie erhofft das Spiel. Und im Sturm ist Jhon Cordoba derzeit eine Bank. Gegen Freiburg traf er im sechsten Heimspiel in Serie. Das schaffte nicht einmal Lukas Podolski, sondern zuletzt Klaus Allofs im Jahr 1984. Freiburgs Abwehrspieler Manuel Gulde zeigte sich schwer beeindruckt von dem Kolumbianer, der seinen Körper vehement einsetzt und viele Räume macht. „Jhon Cordoba, Wahnsinn“, sagte Gulde: „Der ist richtig gut. Gegen den haben wir kein Land gesehen.“
Mit dieser individuellen wie mannschaftlichen Stärke scheint für den FC durchaus was drin zu sein gegen Gladbach und die Bayern. Zumal es auch noch Luft nach oben gibt. Bei Uth, der gleich drei Tore eingeleitet hatte, gebe es eben doch noch „einen großen Kritikpunkt“, wie Gisdol im Spaß anmerkte: „Er hat nämlich selbst kein Tor geschossen.“