Böhme bis Saisonende Chefcoach bei Energie Cottbus

Cottbus (dpa) - Mit der Zwischenbelohnung will sich Jörg Böhme gar nicht lange aufhalten. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hat der ehemalige Vizeweltmeister für die restlichen acht Spiele den Auftrag, den FC Energie Cottbus im Abstiegskampf als Cheftrainer zu führen.

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Für den zunächst als Interimscoach beschäftigten Böhme zählt aber vorrangig die nächste Aufgabe gegen 1860 München. „Wir arbeiten weiter, von Woche zu Woche. Jetzt bereiten wir uns auf München vor“, erklärte Böhme mit Blick auf das nächste Heimspiel am Mittwoch. Nach monatelanger Tristesse könnte der Lausitzer Fußball-Zweitligist mit einem weiteren Sieg erstmals seit dem 13. Spieltag den letzten Platz verlassen. Nach dem dritten Sieg im vierten Spiel unter dem Trainer-Neuling sieht Energie wieder Licht am Ende des Tunnels. Zum zunächst angestrebten Relegationsplatz 16 fehlen nur noch zwei Punkte - es waren schon einmal acht.

Böhme hat nach dem Zwischenhoch auch ohne offizielles Gespräch mit der Vereinsspitze die Gewissheit, zumindest bis Saisonende das Team weiter zu führen. „Jörg Böhme hat die Mannschaft in die Erfolgsspur zurückgebracht, sowohl die Ergebnisse als auch die kämpferische Einstellung stimmen. Insofern besteht kein Anlass, über eine Änderung bei der sportlichen Verantwortung nachzudenken“, erklärte Energie-Präsident Ulrich Lepsch. „Der Trainer rechtfertigt unser Vertrauen, wir müssen es ihm nicht wöchentlich neu aussprechen und wollen es auch nicht zeitlich limitieren.“

Die Suche nach einem möglichen neuen Coach ruht derzeit beim Cottbuser Club. Bisher hat es keine Gespräche mit einem anderen Kandidaten gegeben. Dagegen treibt der Verein die Verpflichtung eines neuen Sportdirektors voran. Der RBB hatte schon nach dem 3:1 bei Arminia Bielefeld in der Sendung „Sportplatz“ berichtet, dass Böhme die aktuelle Spielzeit als Chef beenden soll.

Sowohl Bielefeld als auch Dynamo Dresden liegen nun in Schlagdistanz. „Die Löwen können kommen, wir freuen uns auf sie“, sagte Sven Michel und schickte schon einmal eine Kampfansage Richtung München. „Jetzt wird es interessant, jetzt können wir es wirklich schaffen“, kündigte Ivica Banovic an. Mit einfachem, aber erfolgreichem Fußball hat sich Energie zurückgekämpft. Und in knapp zwei Wochen kommt Dynamo zum nächsten Abstiegs-Endspiel nach Cottbus. Auch Torjäger Boubacar Sanogo kommt immer besser in Fahrt. In Bielefeld erzielte er seine Saisontreffer Nummer neun und zehn.

„Mit jedem Sieg wächst das Selbstvertrauen. Wir haben in Bielefeld drei Auswärtstreffer erzielt — das gibt uns einen zusätzlichen Schub“, unterstrich Verteidiger Alexander Bittroff. „Wir wollen nicht absteigen. Wir wollen weiter für Energie in der 2. Liga spielen.“

Diesem Ziel ordnet auch Böhme alles unter. Die langfristige persönliche Zukunft stellt der Trainer erst einmal zurück. „Ich besitze einen Vertrag bis 2015, unabhängig von der sportlichen Situation und der Liga. Alles andere ist nicht meine Entscheidung“, sagte er. Die Spieler würden gern mit ihm langfristig weiterarbeiten. „Er kommt gut mit der Mannschaft klar, und wir kommen gut mit ihm klar“, betonte Marco Stiepermann im RBB.