Fan-Krawalle: Hamburger Polizei sucht Anstifter
Hamburg (dpa) - Auf der Suche nach den Anstiftern der Krawalle beim Hamburger Hallenfußball-Turnier hat die Kriminalpolizei mit der Auswertung der umfangreichen Berichte begonnen.
„Die Ermittlungen dauern an. Die Akte mit den Berichten der Einsatzkräfte ist schon zu einem Buch angewachsen“, teilte ein Polizeisprecher mit. Bei der Aufklärung würden auch Videoaufzeichnungen und Einträge in sozialen Netzwerken berücksichtigt.
Bei den Krawallen am Freitagabend waren nach Polizeiangaben Fans der Vereine VfB Lübeck, FC St. Pauli und Hamburger SV beteiligt. „Wer jedoch den ersten Stein geworfen hat, kann ich nicht sagen“, sagte der Sprecher. Derweil distanzierte sich nach dem FC St. Pauli auch der VfB Lübeck auf seiner Internetseite von den gewalttätigen Fans.
Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) stellte die Zukunft der Veranstaltung infrage und kündigte Schadenersatzforderungen an die Randalierer an. „Abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden für die Veranstalter dieses Turniers wird es in Zukunft schwer, unter solchen Voraussetzungen Sponsoren für derartige Veranstaltungen zu gewinnen“, sagte HFV-Präsident Dirk Fischer am Samstag.
Bei den Ausschreitungen waren 35 Menschen verletzt worden, darunter 14 Polizisten. Rund 40 weitere Personen erlitten Augenreizungen. Sie konnten nach den Angaben die Krankenhäuser inzwischen alle wieder verlassen.