Glücksbringer Ismaik: „Löwen“ beenden Chaos-Tage
München (dpa) - Nicht nur als Geldgeber, auch als Glücksbringer scheint der jordanische Investor Hasan Ismaik dem TSV 1860 München zu nützen.
„Er war jetzt zweimal da und wir haben zweimal gewonnen. Er sollte immer kommen“, scherzte Sportchef Florian Hinterberger nach dem 2:1 (1:1)-Heimsieg der „Löwen“ gegen den Karlsruher SC.
Der erste Saisonsieg wirkte beim Fußball-Zweitligisten wie eine Befreiung, nach den Chaos-Tagen mit heftigen Führungsquerelen sprach der fast zurückgetretene Präsident Dieter Schneider sogar von „einem perfekten Wochenende“. Von Zerwürfnissen war auf der Ehrentribüne der Allianz Arena während der 90 Spielminuten nichts zu sehen - auch Neu-„Löwe“ Ismaik hatte seinen Spaß: „Der KSC war ein harter Gegner, aber unsere Spieler sind schneller gerannt. Es war ein tolles Spiel.“
Vor dem Anpfiff hatte Ismaik erstmals auch die Mannschaft persönlich aufgesucht und laut Hinterberger beim „kurzen Hallo“ für seine „lockere und witzige Art“ sogar Beifall der Profis geerntet. Und auch die Siegvorgabe von Ismaik, der mit der Investition von fast 20 Millionen Euro den deutschen Meister von 1966 vor der Insolvenz bewahrt hatte, setzte das Team von Trainer Reiner Maurer erfolgreich um: Christopher Schindler (35. Minute) und Stefan Aigner (56.) erzielten vor 26 600 Zuschauern die Tore für 1860, Kapitän Alexander Iaschwili verwandelte einen Foulelfmeter für den KSC (37.).
Der Sieg sorgte für grenzenlose Erleichterung - auch beim Siegtorschützen. „Wenn wir nicht gewonnen hätten, hätte es hier wieder gebrannt, wäre wieder Chaos pur gewesen“, sagte Aigner.
Auch wenn es „fußballerisch noch besser geht“, wie Maurer einräumte, verschaffen die drei Punkte allen Beteiligten eine willkommene Atempause. Zumal auch die Wahl des neuen Aufsichtsrates um Chef Ismaik und Stellvertreter Dieter Schneider am Freitagabend problemlos über die Bühne gegangen war. Sportchef Hinterberger geht davon aus, dass der „Gewöhnungsprozess“ zwischen Investor und Verein nun „schnell verläuft“ und künftig alle gemeinsam für dasselbe Ziel arbeiten: „Dass wir den Verein wirtschaftlich und sportlich wieder richtig in die Spur bringen.“
Das will auch Ismaik, der in der „Bild am Sonntag“ auf die Frage nach dem Zeitraum der Partnerschaft mit 1860 antwortete: „Unendlich - es sei denn, ich hätte das Gefühl, ich wäre unerwünscht.“ Als Glücksbringer ist der Jordanier jedenfalls herzlich willkommen.