Lautern nach Sonntagspartien jetzt hinter Ingolstadt
Berlin (dpa) - Der 1. FC Kaiserslautern ist der neue erste Verfolger des souveränen Zweitliga-Spitzenreiters FC Ingolstadt (43 Punkte). Die Pfälzer (35) sprangen nach einem 2:0-Sieg am 20. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga beim Erstliga-Absteiger Eintracht Braunschweig (33) auf Tabellenplatz zwei.
Philipp Hofmann und Alexander Ring gelangen zum Jahresstart 2015 die Tore (35. und 73. Minute) für das Team von Trainer Kosta Runjaic. „Wir sind offensiv sehr gut“, benannte Hofmann eine Stärke des FCK. Von den letzten zwölf Liga-Partien verloren die Pfälzer nur eine.
Der bisherige Zweite Karlsuher SC (34) nutzte beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf eine 50-minütige personelle Überzahl nicht und rutschte auf Relegationsrang drei ab. Im dritten Sonntag-Spiel unterlag der 1. FC Nürnberg beim FSV Frankfurt mit 1:2. Der Club liegt nun schon sieben Punkte hinter der Aufstiegszone. „Wir haben einfach zu viele einfache Fehler gemacht“, bemerkte Kapitän Jan Polak.
Im Abstiegskampf war Erzgebirge Aue zumindest sportlich im emotional aufgeladenen Sachsen-Derby gegen RB Leipzig der Gewinner des Wochenendes. Das 2:0 war jedoch überlagert von bösen Entgleisungen eines Teils der einheimischen Anhänger. Auf Spruchbändern im Auer Block waren Nazivergleiche angestellt worden, Leipzigs Geldgeber und RedBull-Gründer Dietrich Mateschitz wurde in einer Nazi-Uniform dargestellt. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt. „Das macht mich nachdenklich“, sagte Aues Coach Tomislav Stipic im MDR.
Die Karlsruher hatten ab der 39. Minute einen Mann mehr auf dem Platz, nachdem der 19-jährige Jonathan Tah wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte. Rouwen Hennings hatte den KSC zwar in Führung gebracht (55.), Fortuna glückte in Unterzahl durch Oliver Fink (60.) aber der Ausgleich. „Sehr ärgerlich, wir hatten die Kontrolle. Dann lassen wir bei einem Standard ein Gegentor zu“, sagte KSC-Torschütze Hennings im Pay-TV-Sender Sky.
Die Nürnberger konnten den FSV-Treffern von Odise Roshi und Vincenzo Grifo nur ein Tor von Even Hovland entgegensetzen. Die zweite Halbzeit in Braunschweig begann nach dem Zünden von Feuerwerkskörpern im Lauterer Block später.
Ein Signal des Aufbruchs möchte am Montagabend (20.15 Uhr) zum Abschluss des Spieltags noch der abstiegsbedrohte TSV 1860 München im schweren Heimspiel gegen Aufsteiger FC Heidenheim setzen.
Wie ein angehender Aufsteiger auftreten muss, bewies der FC Ingolstadt. Beim 1:0 in Fürth konnten die Oberbayern gleich wieder nachweisen, warum sie aller Voraussicht nach am Saisonende als insgesamt 53. Verein in die Bundesliga einziehen werden. Trainer Ralph Hasenhüttl frohlockte nach der Machtdemonstration mit dem Siegtor von Mittelfeld-Ass Pascal Groß: „Die drei Punkte sind enorm wichtig für uns, weil wir der Konkurrenz damit gleich gezeigt haben, dass weiter mit uns zu rechnen ist.“
Fürths Trainer Frank Kramer gerät dagegen nach dem achten sieglosen Spiel in Serie und 546 Minuten ohne eigenes Tor in Bedrängnis. Die Aufsteiger Darmstadt (34/0:0 in Aalen) und besonders Leipzig (29) schoben beim Wiederbeginn ebenfalls Frust.
Einen besonderen Sieg feierte Union Berlin. Das 2:1 der „Eisernen“ gegen Bochum war vor allem ein Erfolg für den schwer erkrankten Union-Profi Benjamin Köhler. „Das war natürlich kein normales Spiel“, unterstrich Trainer Norbert Düwel. Die Berliner Profis dokumentierten ihre Solidarität mit dem erkrankten Kollegen, der auf der Tribüne die Tore von Martin Kobylanski und Kapitän Damir Kreilach miterlebte. Bochums neuer Chefcoach Gertjan Verbeek verlor zur Premiere.