Sechs Teams in den Top Ten: Ost-Boom in der 3. Liga
Leipzig (dpa) - Dynamo Dresden und der Chemnitzer FC starten wieder furios, Neuling 1. FC Magdeburg überrascht, und auch Hansa Rostock und Erzgebirge Aue mischen oben mit: In der Spitzengruppe der 3. Fußball-Liga sind die Clubs aus dem Osten prominent vertreten.
Einziges Sorgenkind ist Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt. Dresden und Chemnitz haben einen ähnlich guten Start wie in der Vorsaison hingelegt. Dynamo kam am Sonntag beim 1. FSV Mainz 05 zu einem 1:1 (0:0) und verteidigte die Tabellenführung. Der CFC setzte sich am Samstag gegen Fast-Aufsteiger Holstein Kiel 4:2 durch. Rostock erlebt nach dem 1:0 beim VfL Osnabrück wieder bessere Zeiten, Magdeburg bleibt trotz des 1:1 bei Werder Bremen II an der Spitze dran. Oben dabei ist auch Sonnenhof Großaspach.
Die SG setzte sich mit 1:0 gegen durch zwei Platzverweise dezimierte Würzburger Kickers durch. In der turbulenten Partie musste zudem Kickers-Trainer Bernd Hollerbach auf die Tribüne. Erfurt stürzte durch das 1:1 gegen Preußen Münster ans Tabellenende.
Dynamo Dresden musste in Mainz Schwerstarbeit leisten, um ungeschlagen zu bleiben. Die Führung der Gastgeber durch Benedikt Saller (50.) glich Dresdens Torjäger Justin Eilers (60.) aus. Kurz vor Schluss vergab Mainz noch die Chance zum Sieg, Nils Teixeira rettete auf der Linie (88.).
In Chemnitz stieg einmal mehr die große Anton-Fink-Show. Mit zwei Treffern (17./72./Foulelfmeter) stach der Torjäger auch gegen Kiel heraus. Reagy Ofosu (14.) und Sturm-Kollege Frank Löning (83.) schossen die weiteren Tore. Trainer Karsten Heine mahnte dennoch: „Nach 25 Minuten haben wir aus unerfindlichen Gründen das Fußballspielen eingestellt. Es zeugt aber von der Qualität der Mannschaft, dass wir dann doch noch in den entscheidenden Momenten die Tore machen.“
In Osnabrück zeigte Linksverteidiger Christian Dorda im entscheidenden Moment, dass er auch mit dem rechten Fuß schießen kann kann und traf aus gut 30 Metern in den Winkel (50.). „Da war natürlich ein bisschen Glück dabei“, sagte Dorda, der sonst den linken Fuß bevorzugt. Deutlich euphorischer war da schon Trainer Karsten Baumann: „Es ist Wahnsinn. Normalerweise hat der den rechten Fuß nur, damit er nicht umfällt. Das hat er überragend gemacht.“
Kämpferisch überzeugt hat Aue beim VfB Stuttgart II. Der VfB-Nachwuchs führte durch das Tor von Arianit Ferati (26.), doch der Absteiger bewies Moral und drehte das Spiel durch Joker Mike Könnecke (62.) und Steve Breitkreuz (87.). „Mit der Einwechslung von Könnecke lief es besser. Ich freue mich über den Sieg, doch das war nicht der Fußball, den ich sehen will“, sagte Trainer Pavel Dotchev.
Münsters Trainer Ralf Loose ärgerte sich ebenfalls. Ein Punkt in Erfurt ist für den Traditionsclub zu wenig, wenn es langfristig um den Aufstieg gehen soll. „Wir haben dominiert, aber unsere Chancen leichtfertig vergeben“, sagte Loose. Carsten Kammlott (38.) hatte Erfurt in Führung geschossen, Charles Laprévotte (43.) ausgeglichen.