Trainer-Umfrage: Leipzig und Heidenheim Favoriten

Leipzig (dpa) - Ein Novize als Durchstarter: Wenn Geld nicht nur sprichwörtlich Tore schießt und die Trainer recht behalten, gehört RasenBallsport Leipzig zu den Aufstiegsfavoriten der 3. Fußball-Liga.

Angesichts der einmaligen Rahmenbedingungen werden die Sachsen neben dem 1. FC Heidenheim und Preußen Münster am höchsten gehandelt, wenn es um die Frage geht, welche Mannschaften sich am Saisonende in Richtung 2. Liga verabschieden dürfen. So jedenfalls sehen es die Trainer der 20 Drittligisten vor dem Auftakt am Freitag, wenn Leipzig um 20.30 Uhr zum Nachbarschafts-Duell beim Halleschen FC antritt.

Bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa wurde Heidenheim 17-mal als Favorit betitelt. Dicht gefolgt von Münster mit 16 und Aufsteiger Leipzig mit 15 Stimmen. Dabei waren Mehrfachnennungen möglich. Auf Abstiegskandidaten wollten sich die Fußballlehrer hingegen nicht festlegen.

Heidenheim und Münster spielten schon im Vorjahr lange um den Aufstieg mit, scheiterten im Endspurt aber knapp. Heidenheims Coach Frank Schmidt unterstrich die Ambitionen seines Teams: „Wir gehören in die Spitzengruppe.“ Auch Münsters Trainer Pavel Dotchev sieht sein Team ganz vorne: „Ich hoffe auf eine ähnliche Leistung wie in der vergangenen Spielzeit. Am Ende würden wir uns gerne um ein bis zwei Positionen verbessern.“ Nur Leipzigs Coach Alexander Zorniger stapelt tief: „Wir wollen so schnell wie möglich in der 3. Liga ankommen und die Leistungsfähigkeit der Mannschaft weiterentwickeln.“

Doch die Konkurrenz weiß um die sportlichen wie finanziellen Voraussetzungen des Neulings. „Die Bedingungen sind in Leipzig schon bundesligareif. RB wird alles dafür tun, schnellstmöglich in die 2. Liga aufzusteigen“, sagte Georgi Donkov von Wacker Burghausen. Mit dem Chemnitzer FC landet ein weiteres Team aus Sachsen im Vorderfeld der Umfrage.

Der erfahrene CFC-Trainer Gerd Schädlich hat einen Platz unter den besten drei Teams der Liga als Ziel ausgegeben. In Chemnitz wollen sie nach zuletzt zwei Jahren Drittklassigkeit in naher Zukunft wieder Zweitliga-Luft schnuppern, dafür werden zurzeit auch im Umfeld die Weichen gestellt. Die Bagger für den 23 Millionen Euro teuren Umbau des Stadions an der Gellertstraße rollen im Herbst an.

Geht es nach den Trainertipps, spielen die Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg und Jahn Regensburg hingegen keine Rolle im Aufstiegskampf. Duisburg erhielt erst im Nachsitzen die Lizenz, konnte somit erst eineinhalb Wochen vor dem ersten Spieltag in die Saisonvorbereitung einsteigen. „Ich glaube nicht, dass es in der Tabelle einen Ausreißer nach unten gibt. Die Liga ist in den vergangenen Jahren immer besser geworden“, sagte Karsten Baumann, erst seit wenigen Tagen Cheftrainer des MSV. Regensburgs Coach Thomas Stratos peilt einen Platz im Mittelfeld an.

„Es ist ein schmaler Grat, ob man im gesicherten Mittelfeld steht oder sich plötzlich in der Nähe zu den Abstiegsrängen wiederfindet. Da kann man keine konkreten Kandidaten herauspicken“, analysiert Saarbrückens Trainer Jürgen Luginger. Bei der Spielvereinigung Unterhaching und Wacker Burghausen heißt das oberste Saisonziel Klassenverbleib.