Adler akzeptiert seine Rolle hinter Nummer eins
Düsseldorf (dpa) - René Adler sieht die Rangfolge im Tor der deutschen Nationalmannschaft klar zementiert.
„Ich war die Nummer eins, das war so, ist aber vorbei. Davon kann ich mir jetzt nichts mehr kaufen. Ich habe derzeit eine andere Rolle - und versuche diese gut auszufüllen, will der Mannschaft helfen“, sagte der Torhüter des Hamburger SV in der „Hamburger Morgenpost“ auf die Frage, ob er den Kampf um die Nummer 1 im deutschen Tor abgehakt habe.
„Wenn ich in ein paar Jahren aufgehört habe, interessiert es eh' keinen Menschen mehr, dass ich mal kurz die Nummer eins im DFB-Tor war. Wenn du mal Weltmeister geworden bist, ist das eine andere Sache. Aber: Wichtiger ist es, dass es meiner Familie gut geht, alles andere ist eher ein Ego-Trip“, bemerkte Adler, zweiter Mann hinter dem Münchner Manuel Neuer im Tor der Nationalmannschaft.
Vor der WM 2010 war der gebürtige Sachse die Nummer eins bei Löw, doch ein Rippenbruch und Probleme mit der Patellasehne stoppten ihn. „Nach der schweren Verletzung verspüre ich schon Demut und Dankbarkeit, wieder bei solch einem Verein wie dem HSV spielen zu dürfen“, sagte Alder. Er habe gelernt, „dass ich auch mal runterfahren muss. Und dass vieles auch ganz anders laufen kann.“
Auch deshalb gibt es keine lauten Töne wie etwa im ehemaligen Torwart-Zweikampf zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann derzeit in der deutschen Nationalmannschaft. „Ich sehe mich als Teamspieler. Als Torhüter bist Du natürlich immer etwas Einzelkämpfer, Egoist. Ich habe auch meine Ziele. Aber ich weiß, dass ich für diese die Mannschaft brauche. Irgendwann musst du auch mal deine Rolle akzeptieren, das wäre ansonsten respektlos den Teamkollegen gegenüber“, erklärte der 28 Jahre alte Adler.