Äußerungen von Beckenbauer in der Affäre um die WM 2006
Berlin (dpa) - Seit dem Auftauchen der Korruptionsvorwürfe um die Vergabe der Fußball-WM 2006 ist nicht viel von Franz Beckenbauer zu hören. Der sonst so redselige „Kaiser“ hält sich vorwiegend bedeckt und meldete sich lediglich mit drei knappen Mitteilungen über sein Management zu Wort.
Auch zu den jüngsten Erkenntnissen des DFB, Beckenbauer habe vier Tage vor der WM-Vergabe einen brisanten Vertrag mit dem früheren FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner unterzeichnet, äußerte sich der damalige Chef der deutschen WM-Bewerbung bislang nicht.
Die bisherigen schriftlichen Statements des früheren Weltmeisters:
Sonntag, 18. Oktober: „Ich habe niemandem Geld zukommen lassen, um Stimmen für die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland zu akquirieren. Und ich bin sicher, dass dies auch kein anderes Mitglied des Bewerbungskomitees getan hat.“
Donnerstag, 22. Oktober: „Franz Beckenbauer wird sich bis auf Weiteres nicht öffentlich äußern. Er wird zunächst der Bitte der externen Untersuchungskommission des DFB entsprechen und diesem Gremium Rede und Antwort stehen.“
Montag, 26. Oktober: „Ich habe mich bereits vergangenen Donnerstag gegenüber der externen Untersuchungskommission des DFB bereit erklärt, Rede und Antwort zu stehen. Heute gab es diese Anhörung in München, bei der ich sämtliche Fragen der Kommission beantwortet habe.
Es ist mir wichtig, folgendes klarzustellen:
1. Es wurden keine Stimmen gekauft, um den Zuschlag für die Fußballweltmeisterschaft 2006 zu bekommen.
2. Um einen Finanzierungszuschuss der FIFA zu erhalten, wurde auf einen Vorschlag seitens der FIFA-Finanzkommission eingegangen, den die Beteiligten aus heutiger Sicht hätten zurückweisen sollen. Für diesen Fehler trage ich als Präsident des damaligen Organisationskomitees die Verantwortung.
Um die weiteren Befragungen nicht zu beeinträchtigen, werde ich mich anders als andere Beteiligte, deren Verhalten ich teilweise als unsäglich empfinde, derzeit nicht weiter äußern. Damit entspreche ich auch einer Bitte der externen Untersuchungskommission.“