Alaba ist Austrias Hoffnung
Der Profi vom FC Bayern will seinen deutschen Kollegen das Leben schwer machen.
München. Die größte Hoffnung der Österreicher auf das „Wunder von München“ ist ausgerechnet ein Lokalmatador. David Alaba, der Jungstar vom FC Bayern, soll die Skifahrer-Nation gegen den großen Nachbarn Deutschland möglichst zu einem oder sogar drei Punkten führen, um den Tabellenzweiten mehr denn je von der ersten Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft seit der Endrunde 1998 in Frankreich träumen zu lassen.
„Ich spiele in dem Stadion, in dem ich arbeite und dort gegen das Land, in dem ich lebe. Das wird schon etwas komisch, aber sicherlich auch spannend und aufregend werden“, sagte Alaba.
Der Sohn eines Nigerianers und einer Philippinin fürchtet dabei keine Pfiffe. „Deutschland gegen Österreich — das ist doch ein Klassiker, auf den sich jeder freut. Klar sind die Deutschen Favorit, weil sie die bessere Mannschaft haben, aber wir wollen ihnen das Leben schwer machen.“
Dabei geht Alaba, den der FC Bayern München 2008 von Austria Wien zur Jugend holte, trotz seines Alters voran. Der im 22. Wiener Bezirk Donaustadt geborene ist ein Frühentwickler.
Am 14. Oktober 2009 wurde er mit 17 Jahren und 112 Tagen jüngster Nationalspieler des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) und schon 2011 wie auch 2012 zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt. „Das ist nicht normal, aber es zeigt, welch hervorragende Ausbildung David genossen hat“, sagte Österreichs Nationaltrainer Marcel Koller.
Dem Schweizer imponiert Alabas Fähigkeit, mehrere Positionen auf hohem Niveau besetzen zu können. „Seine Spielintelligenz und seine Anpassungsgabe sind erstaunlich“, sagte Koller, der den Münchener als „Sechser“ einsetzt. Er soll Österreich zum Ticket nach Brasilien verhelfen.
„Mit der WM-Teilnahme würde ein Traum in Erfüllung gehen. Sie wäre das Ergebnis unserer Entwicklung“, sagte Alaba. In den vergangenen vier Spielen der Qualifikation gelang ihm jeweils ein Treffer, darunter der eminent wichtige Last-Minute-Ausgleich zum 2:2 in Irland. „Ich denke, dass wir uns damit bei den Deutschen Respekt erarbeitet haben“, sagt Alaba.
Seine Bayern-Kollegen haben die Warnung verstanden. Der verletzte Bastian Schweinsteiger hat Alaba im Falle eines Sieges der Österreicher sogar ein Kabinenverbot beim FC Bayern angedroht. „Aber wir werden es nicht so weit kommen lassen. Das haben wir David auch schon mitgeteilt“, sagte Thomas Müller.