Bach fordert hartes Durchgreifen und Prävention

Berlin (dpa) - Nach den zunehmenden Ausschreitungen im deutschen Fußball hat Thomas Bach eine „gut dosierte Mischung aus hartem polizeilichen Durchgreifen und Prävention“ gefordert.

Die eskalierende Gewalt habe für deutsche Stadien eine neue Qualität, aber es gebe ausreichend Maßnahmen wie Stadion- oder Reiseverbote, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). „Die Lage ist ernst. Man muss das aber richtig einordnen. Wir haben bei der Katastrophe im Heysel-Stadion und bei englischen Hooligans gesehen, dass dies zu einer absoluten Katastrophe führen kann. Wehret den Anfängen“, sagte Bach der Nachrichtenagentur dpa, „aufgrund dieser Erfahrungen ist es richtig und wichtig, der Eskalation einen Riegel vorzuschieben.“

Die derzeitige Problematik sei „ein Thema allgemeiner gesellschaftlicher Gewaltprävention“, so der deutsche Ober-Olympier. Im Brüsseler Heysel-Stadion war es vor dem Europacup-Endspiel 1985 zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin zu schweren Ausschreitungen gekommen. Dabei war eine Betonmauer zusammengebrochen und 39 Menschen ums Leben gekommen.

„Man darf die Vereine nicht überfordern. DFB, DFL und die Vereine haben in dieser Hinsicht schon viel getan und waren dabei auch schon erfolgreich“, sagte Bach. „Es hat offensichtlich für deutsche Stadien eine neue Qualität, wenn die Polizei direkt angegriffen wird. Daraus wird erkennbar, es hat mit dem Sport und den Vereinen nicht im geringsten zu tun“, sagte Bach. An diesem Mittwoch treffen sich Spitzenfunktionäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) und wollen Lösungsansätze diskutieren.