Bierhoff mag Kruse nicht verdammen

Berlin (dpa) - Teammanager Oliver Bierhoff hat die Streichung von Fußball-Nationalspieler Max Kruse für die Länderspiele gegen England und Italien als unbedingt erforderlich bezeichnet.

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„Irgendwie hatten wir aufgrund der Anhäufung der Geschichten nicht den Eindruck, dass es das richtige Zeichen wäre, wenn er hier dabei ist“, sagte Bierhoff beim Treffpunkt des DFB-Kaders in Berlin.

Bundestrainer Joachim Löw hatte den Angreifer des VfL Wolfsburg am Montag wegen mehrerer privater Verfehlungen aus dem Aufgebot für die ersten Länderspielen des Jahres suspendiert. Kruses Chancen auf eine EM-Teilnahme tendieren gegen Null, auch wenn Bierhoff den Spieler nicht verdammen wollte: „Deshalb muss man jetzt nicht den Stab über ihn brechen. Aber es war nicht das Verhalten, das für einen Nationalspieler, der sich auf die EM vorbereitet, richtig war.“

Bierhoff sprach von „einer Ansammlung von Punkten“, auf die die Sportliche Leitung um Bundestrainer Joachim Löw reagiert habe. „Wir haben gesagt - gerade nach dem Gespräch von Jogi Löw mit Max Kruse letzte Woche - jetzt ist irgendwie der Bogen überspannt. Das kann man so nicht durchgehen lassen“, sagte Bierhoff. „Unsere Verhaltensregeln haben wir ja. Die Werte, für die wir stehen, sind auch ganz wichtig.“

Eine EM und die Vorbereitung darauf beginne „schon Wochen und Monate vor dem eigentlichen Start“, betonte Bierhoff. Dazu zähle auch ein entsprechendes Verhalten in der Öffentlichkeit. „Es ist eine Funktion, die man hat als Nationalspieler. Aufgrund der ganzen Handykameras und der Öffentlichkeit ist es manchmal schwieriger, aber darauf muss man sich einstellen und sich entsprechend verhalten.“

Zudem müsse man als Spitzensportler auch privat entsprechend leben, um Topleistungen bringen zu können. „Das verlangen wir gerade auch im Bezug auf solche wichtige Spiele wie jetzt gegen England und Italien.“ Der Bogen sei von Kruse überspannt worden, betonte Bierhoff: „Das kann man so nicht durchgehen lassen.“