Blatter zu Rassismus-Kritik: Völlig missverstanden
Berlin (dpa) - FIFA-Präsident Joseph Blatter fühlt sich mit seinen heftig kritisierten Aussagen zum Rassismus im Fußball falsch verstanden, hat sich aber erneut dafür entschuldigt.
„Da wurde ich völlig missverstanden. Ich trete seit vielen Jahren vehement gegen Rassismus und jede Form der Diskriminierung auf. Die FIFA ist hier extrem engagiert“, sagte der Schweizer laut fifa.com in einem Interview der „Aargauer Zeitung“.
Er habe einem seiner Kritiker, dem englischen Nationalspieler Rio Ferdinand, „via Twitter geantwortet und meine Position noch einmal klar und unmissverständlich dargestellt“. Zugleich entschuldigte sich Blatter erneut bei jenen Personen, „die ich durch meine Aussagen verletzt haben mag. Meine Überzeugung ist und bleibt es, weiterhin mit aller Kraft gegen all diese Auswüchse anzukämpfen.“
In TV-Interviews hatte er zuvor Rassismus auf dem Platz geleugnet. „Das würde ich abstreiten. Es gibt keinen Rassismus“, so der 75-Jährige auf die Frage, ob es Rassismus auf dem Spielfeld gebe.
Kritik hat Blatter „zu Beginn“ oft verletzend empfunden. Doch damit müsse man leben, wenn man einer internationalen Organisation vorsteht, meinte er. „Mittlerweile habe ich mir eine dicke Haut zugelegt, ich habe mehr Erfahrung. Gesunde Kritik nehme ich gerne an. Wenn man aber immer wieder alte Unwahrheiten aufgreift, ist das ärgerlich.“
Bis zum angepeilten Ende seiner Amtszeit im Jahr 2015 hat sich der Präsident vorgenommen, „das etwas ramponierte Image der FIFA aufzuwerten. Es ist mir ein Anliegen, den Behauptungen entgegenzutreten, ich hätte Geld entgegen genommen. Das ist schlicht und einfach falsch. Das wurde auch bereits von einem Gericht widerlegt“, sagte Blatter.