Borussia Mönchengladbach 0:3-Niederlage in Berlin: Kalou schießt Gladbach ab
Berlin. "Kalou, Kalou, Salomon Kalou", hallte es in der 84. Minute am Freitagabend durch das Olympiastadion. Kurz zuvor hatte der Ivorer für die Entscheidung im Spiel gegen Borussia Mönchengldbach gesorgt.
Pal Dardai dankte es ihm mit einer Auswechslung und dem dazugehörigen Sonderapplaus. Der Stürmer von Hertha BSC war mit seinen drei Toren der gefeierte Held der Berliner Fans nach dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach.
Für die Gäste war die 0:3-Niederlage die fünfte Pleite in der Bundesliga in Folge. Nach den weiteren Partien am Wochenende wird der endgültige Absturz ins Mittelmaß folgen. Dabei hatte sich das Team von Trainer Andre Schubert im letzten Spiel vor der Länderspielpause einiges vorgenommen. "Gas geben" wollten Schubert und sein Team in der Hauptstadt. Anführen sollte die Mannschaft der wieder genesene Raffael.
Gladbach verliert 0:3 in Berlin
Gladbachs Brasilianer stand erstmals seit seiner Ende September im Champions-League-Spiel gegen Barcelona erlittenen Muskelverletzung wieder in der Startelf der Fohlen. Zudem brachte Schubert mit Patrick Herrmann, Jonas Hofmann und Tony Jantschke im Vergleich zum 1:1-Remis unter der Woche in der Champions League gegen Celtic Glasgow drei weitere Neue in der Startelf.
Die Gäste übernahmen von Beginn an das Kommando. Allein Herrmann überlief auf seiner rechten Seite in der ersten Viertelstunde seinen erst 19-jährigen Gegenspieler Maximilian Mittelstädt - ohne Ertrag. Mittelstädt hatte Hertha-Trainer Pal Dardai ebenso neu in die Startelf beordert, wie Salomon Kalou, der in der 18. Minute nach Flanke von Mitchell Weiser eiskalt einnickte. Das saß, die Borussia verlor danach die Kontrolle und Herrmann, der nach einem unglücklichen Zusammenprall mit einer Sprunggelenksverletzung vom Platz musste.
In Unterzahl schoss zu allem Überfluss Nico Elvedi am eigenen Sechzehner auch noch Mitspieler Jannik Vestergaard an, von dessen Oberkörper der Ball genau in den Lauf von Kalou tropfte, der zum 2:0 vollstreckte (33.). Als dann Christoph Kramer - bereits mit gelb verwarnt - sechs Minuten später Fabian Lustenberger per Grätsche an der Mittellinie stoppte und dafür die Ampelkarte sah, schien bereits eine Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen zu sein. Doch die durch sieben Spiele in 19 Tagen und etliche Verletzte in dieser Zeit arg gebeutelten Gladbacher fingen sich im zweiten Durchgang.
Doch die Gäste verpassten es, gegen am Ende zu lässig verwaltende Herthaner bei Chancen durch Vestergaard (76.) und Lars Stindl (78.) die Partie noch mal spannend zu machen. Die Berliner hatten zuvor durch Mitchell Weiser (45.) und Vedad Ibisevic (59.) gute Gelegenheiten ausgelassen, die Partie durch den dritten Treffer vorzeitig zu beenden. Das erledigte dann Kalou.
Die Berliner fuhren den sechsten Sieg in dieser Bundesliga-Saison ein und bleiben zumindest bis heute auf Champions-League-Platz drei. Bei den Fohlen wird es in der Länderspielpause hingegen nicht nur darum gehen, den Akku wieder aufzuladen, sondern vor allem an den Automatismen im Offensivbereich zu arbeiten.
Stellen die Borussen ihre Angriffsschwäche nicht ab - in Berlin blieben die Borussen im fünften Bundesligaspiel in Folge torlos -, droht den Fohlen wohlmöglich noch größerer Ungemach als nur das Abrutschen ins untere Mittelfeld der Liga. Doch die kommenden Gegner Köln, Hoffenheim und Dortmund sind gewiss keine Laufkundschaft.
