Arango, Helfer in der Not
Nach dem 2:2 in Marseille hat Gladbach noch alle Chancen im Euro-Spiel.
Marseille. Ein Tor in letzter Minute lässt Borussia Mönchengladbach alle Chancen auf das Erreichen des Sechzehntelfinales der Europa League — und wieder mal war es Juan Arango, der es erzielte. Der Venezolaner traf am Donnerstag in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 (1:0) bei Olympique Marseille.
„Eigentlich hat er zu viele Bälle verloren, aber sein präziser Schuss war fantastisch“, sagte Trainer Lucien Favre, während Mittelfeldspieler Thorben Marx bereits nach vorne schaute. „Wir haben es nun in der Hand, aber auch gegen Limassol lässt sich nicht mal eben so gewinnen.“ Die Zyprer sind am 22. November zu Gast im Borussia Park.
Das Stade Vélodrome ist bei den gegnerischen Teams durch seine fanatischen Fans eigentlich als Hexenkessel berüchtigt. Die Europa League jedoch scheint in Marseille kein Interesse hervor zu rufen.
Nur 12 500 Zuschauer kamen am Donnerstag in die größte französische Vereinsarena, die derzeit für die EM 2016 umgebaut wird — und davon waren noch fast 4000 Anhänger der Gäste. Die machten zunächst mal mit Bengalos und Knallkörpern auf sich aufmerksam, was für die Borussia eine saftige Geldstrafe nach sich ziehen dürfte.
Das Feuerwerk auf dem Rasen hingegen blieb zunächst aus. Erst, als Oscar Wendt einen Kopfball von Remy von der Linie kratzte, wurde es lebhafter (15.). Vier Minuten später dann die Gladbacher Führung: Cheyrou verlor tölpelhaft den Ball gegen Arango, der schob in die Mitte, wo Hanke ohne Mühe eindrücken konnte.
Die Begegnung wurde nun hektischer, aber nicht besser. So bedurfte es erneut eines individuellen Fehlers, der diesmal Olympique half. Einen Eckball des Engländers Joey Barton ließ Gladbachs Torhüter ter Stegen zum 1:1 direkt ins hintere Toreck passieren (54.).
Fortan spielte nur noch Marseille, der zweite Treffer fiel dann in der 67. Minute. Roel Brouwers verlor den Ball an Jordan Ayew, der sich mit einem Schuss in den Winkel bedankte. Als danach keiner mehr einen Cent auf die Favre-Elf setzte, schlug Arango zu.