3000 Borussen-Fans in Marseille
Viele verfolgten das Spiel der Europa-League vor Ort in Frankreich.
Mönchengladbach. Rund 3000 Fans von Borussia Mönchengladbach haben sich auf den Weg zum Europa-League-Spiel bei Olympique Marseille nach Südfrankreich gemacht.
Sie kommen aus allen Teilen Deutschlands, denn nach einer Abstinenz von 16 Jahren auf Europas Bühne ist die Sehnsucht nach internationalen Begegnungen groß. Thomas und Frank sind am Mittwoch aus Erkelenz angereist.
Die Stadt ist eine Hochburg von Borussen-Fans und zudem Wohnort der ehemaligen Spieler Michael Klinkert und Thomas Kastenmeier, der hier auch seine Fußballschule für 6 bis 15-Jährige führt. „Den Michael Klinkert habe ich vor kurzem noch auf der Bank getroffen“, sagt Frank, der die Reise an die Cote d’Azur gemeinsam mit Kumpel Thomas privat organisiert hat.
„Wir sind von Aachen aus mit dem Thalys nach Paris gefahren und von dort dann weiter mit dem TGV. Das geht heutzutage recht schnell, und die Züge sind auch durchaus bequem.“
Etwas abenteuerlicher gestaltete sich da schon die Suche nach einem Hotel, denn Marseille wird im nächsten Jahr Europas Kulturhauptstadt, und die Preise für sind bereits jetzt förmlich explodiert.
Eine „Pizza Margherita“ gibt es nirgendwo unter zehn Euro, für einen Früchte-Eisbecher sind neun Euro hinzublättern. Zudem wird in der Stadt an allen Ecken und Enden gebaut, ausgebessert und verschönert, und die Polizei geht verstärkt auf Streife, um die Sicherheit in der Metropole zu erhöhen, die nicht den besten Ruf hat.
Thomas und Frank haben schließlich im Internet über ein australisches Tourismus-Unternehmen eine Unterkunft in der Nähe des Hauptbahnhofes Saint Charles gefunden — und dort gleich den nächsten Borussen getroffen. Felix kam per Flugzeug aus Berlin. „Ich gehöre zum 2007 gegründeten Fan-Klub ,Berliner Fohlen’. Wir stammen aus dem Ost-Berliner Stadtteil Friedrichshain.
Dort haben wir auch eine Stammkneipe, in der alle Spiele der Borussia live im Fernsehen gezeigt werden“, sagt er. Die Kneipe sei immer rappelvoll, denn durch den weiten Weg von Berlin aus könne man nicht zu jedem Spiel fahren.
In Marseille begibt sich das Trio vor dem Spiel gemeinsam zu einer vom Fan-Projekt organisierten Strand-Party. Die schönste Anekdote trug sich laut Thomas schon am Mittwoch zu. „Da waren wir mit unheimlich vielen Gladbach-Fans in einem ,Irish Pub’ am Hafen. Und einer hat alle fünf Minuten gerufen: ,Wir sitzen hier im schönen Marseille und die Kölner mussten am vergangenen Sonntag nach Aalen fahren.’“
Und warum war gerade dieses „Irish Pub“ bei den Borussen-Anhängern derart beliebt? Weil in der „Happy-Hour“ von 17 bis 21 Uhr das Bier nur 4,50 Euro statt happiger neun Euro kostete. . .