Arangos Zaubertor begeistert auch Wölfe-Coach Köstner
Mönchengladbach (dpa) - Die Begeisterung über den Zaubertreffer von Juan Arango war einhellig. „Ein Sensationstor“, befand selbst VfL Wolfsburgs Trainer Lorenz-Günther Köstner nach dem 0:2 (0:2) bei Borussia Mönchengladbach.
„Das ist das Tor des Monats gewesen oder sogar mehr. Das hat uns Vertrauen gegeben“, freute sich auch Kollege Lucien Favre über den neuen Geniestreich des 32-jährigen Venezolaners, der die Initialzündung zum Sieg gab. „Arangol“, wie er in seiner Heimat wegen seiner Torgefahr genannt wird, sorgt in dieser Saison für Traumtreffer in Serie. In Frankfurt knallte der begnadete Linksfuß den Ball aus 30 Metern unter die Unterkante der Latte, gegen Hannover markierte er mit einem raffinierten Freistoß den 3:2-Siegtreffer.
In der Hitparade seiner spektakulären Tore dürfte das gegen Wolfsburg nun wohl Platz eins belegen: Nach einem hervorragenden Diagonalpass von Havard Nordtveit über mehr als 40 Meter wuchtete Arango (11. Minute) den Ball aus gut 20 Metern aus vollem Lauf volley ins Netz.
Während Gladbachs Stürmer Igor de Camargo danach vor ihm kniete und Arangos linken Fuß streichelte, bedankte sich der Kunstschütze auf seine Weise bei dem ebenfalls schussgewaltigen Norweger Nordtveit und überließ ihm zweimal das Freistoßschießen. „Ich habe ihn gefragt, weil er da der Boss ist“, meinte der von Arsenal London gekommene „Sechser“, der immer mehr zum Eckpfeiler des Borussia-Teams wird. „Ich bin happy. So oft habe ich bisher nur im Training auf das Tor geschossen“, meinte Nordtveit, der auch das 2:0 durch Tony Jantschke (44.) vorbereitete und kurz vor Schluss selbst den Pfosten traf.
„Seit ich da bin, ist es sein bestes Spiel gewesen“, lobte Favre den Skandinavier, der als einziger in allen 23 Pflichtspielen in der Startelf stand und wohl auch am Samstag beim FC Schalke 04 von Anfang an dabei sein wird. „Wenn wir so spielen wie heute, dann wird es schwer für Schalke“, prophezeite Nordtveit.
Gladbachs Coach war erstmal zufrieden, dass nach zwei sieglosen Partien vor heimischer Kulisse endlich wieder ein Erfolg eingefahren werden konnte: „Für den Kopf war es wichtig, wieder einen Sieg zu Hause zu erreichen.“ Mit 20 Punkten kletterte der Vorjahres-Vierte auf Platz neun und damit wieder in die Nähe der Europacup-Plätze. Etwas unwirsch reagierte der Eidgenosse auf die Frage, ob nach dem Zickzackkurs der vergangenen Wochen nun mehr Stabilität eingekehrt ist. „Es sind kleine Fortschritte“, sagte er.
Einen Rückschlag erlebten die Wolfsburger, die zuvor unter Köstner zehn Punkte holen konnten. „Die Effizienz, die uns gegen Düsseldorf, Hoffenheim und Leverkusen ausgezeichnet hat, ist uns heute abhandengekommen“, urteilte Köstner, dessen Elf immerhin 62 Prozent Ballbesitz hatte. „Wir hatten viele Chancen, aber haben das Tor nicht gemacht. Gladbach hat die Chancen genutzt. Das war der Unterschied“, ergänzte der erneut starke VfL-Spielmacher Diego.
Wolfsburg Neu-Manager Klaus Allofs lobte dennoch das mutige Auftreten seiner Mannschaft. „Es fühlt sich nicht wie eine 0:2-Niederlage an“, meinte er. Gereizt reagierte er auf Nachfragen zur Zukunft von Interimscoach Köstner: „Ich habe zum Thema alles gesagt. Wir werden über Lösungen beraten, die sinnvoll sind.“