Borussia Mönchengladbach Aufsteiger Freiburg zerlegt schwache Gladbacher
Freiburg (dpa) - André Schubert suchte nach der Pleite in Freiburg keine Ausreden. „Wir sind heute überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Die Basics, Aggressivität und Leidenschaft, haben gefehlt“, sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach dem verdienten 1:3 (1:0) beim Bundesliga-Aufsteiger.
Seine Mannschaft war im Schwarzwald-Stadion gegen den Sportclub deutlich unterlegen gewesen. Damit hat sie kurz vor dem ersten Champions-League-Höhepunkt bei Manchester City am Dienstag ihren bis dahin makellosen Saisonstart getrübt. Gastgeber Freiburg erwischte hingegen einen sehr guten Tag: „Es hat mich überrascht, dass die Jungs 90 Minuten so gut durchhalten“, sagte SC-Trainer Christian Streich. „Wir haben die Latte hochgelegt, daran müssen wir uns messen lassen.“
Der Aufsteiger beendete durch seinen aktiven und aggressiven Auftritt die Erfolgsserie von Gladbach. Die Borussia hatte zuvor die ersten vier Pflichtspiele der neuen Saison gewonnen. Erfolgreicher war der Club zuletzt in der Saison 1972/73 gestartet, diesmal aber ließen die Gladbacher vieles vermissen. Zwar ging Gladbach zunächst durch Thorgan Hazard (35. Minute) in Führung. Doch Maximilian Philipp drehte durch zwei Tore das Spiel (54./85). Joker Nils Petersen setzte mit einem Strafstoß den Schlusspunkt (88.).
„Wir waren leidenschaftlicher als der Gegner“, sagte SC-Kapitän Mike Frantz. „Wir dürfen uns kurz darüber freuen, aber dann geht es weiter.“
Die Gäste zeigten drei Tage vor dem Champions-League-Auftakt kaum etwas von ihrer Klasse. Der Führungstreffer war ein sehenswerter Distanzschuss, zu dem es eher zufällig gekommen war. Auch schon zuvor hatten sich die Gastgeber die besseren Szenen erspielt.
Trainer Schubert hatte zunächst den zuletzt so torgefährlichen André Hahn und Patrick Herrmann geschont. Für Hahn rückte nach dem Auftakterfolg gegen Bayer Leverkusen Hazard in den Angriff neben Raffael. SC-Trainer Christian Streich hatte erneut große Personalsorgen in der Defensive, da Marc Oliver Kempf, Marc Torrejón und Jonas Föhrenbach verletzt fehlten.
Ein Klassenunterschied zum Vorjahresvierten aus Gladbach war dennoch nicht festzustellen. „In der Pause haben wir uns gesagt, dass wir auf jeden Fall einen Punkt holen wollen“, sagte Freiburgs Vincenzo Grifo. „Wir haben die Gladbacher nicht spielen lassen.“
Eine Erklärung für den deutlichen Leistungsunterschied hatten die Gladbacher nicht. Er müsse es erst mit den Spielern analysieren, versicherte Trainer Schubert. Angst vor dem Auftritt bei Manchester City und dessen Coach Pep Guardiola habe er nicht. „Das eine Spiel hat mit dem anderen nichts zu tun“, sagte er. Und Torschütze Hazard merkte an: „Dann sind wir der Underdog.“