Borussia erneut mit Brouwers
Der Niederländer ersetzt auch am Sonntag beim VfB Stuttgart Martin Stranzl.
Mönchengladbach. Wer die Wahrheit in Erfahrung bringen will, so sagt es zumindest die Fußballersprache, der wird sie auf dem Platz finden. Übertragen auf die Gladbacher Borussia mag das bedeuten: Die Mannschaft von Cheftrainer Lucien Favre ist rechtzeitig zum Schlussspurt der Bundesliga wieder richtig gut drauf.
Denn die Wahrheit ist, dass Fohlen im Anschluss an den biederen Heimsieg (1:0) gegen Schlusslicht Greuther Fürth eine Trainingswoche hingelegt haben, die den geneigten Beobachter für das Bundesliga-Duell beim VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr) durchaus zuversichtlich stimmen dürfte.
Die deutlichen Worte seitens der Klubführung in Person von Vize-Präsident Rainer Bonhof und von Cheftrainer Lucien Favre sind in den Spieler-Köpfen offenbar angekommen. Borussia liegt sechs Spieltage vor Saisonende mit 41 Punkten gut im „Schneckenrennen“ um die Europapokalplätze.
Die Gier nach weiteren rauschenden Europapokal-Nächten wie noch Mitte Februar beim 3:3-Spektakel gegen Lazio Rom im Borussia-Park sei größer denn je, betont Mittelfeldspieler Havard Nordtveit. „Was bei uns im Moment auf dem Trainingsplatz abgeht, finde ich super. So muss das sein. Das macht einfach nur Spaß.“ Alle seien „hochkonzentriert“, es werde dennoch bei aller Ernsthaftigkeit auch mal gelacht. „Das ist die Stimmung“, so „Wikinger“ Nordtveit, „die du vor einem Spiel brauchst. Ich hoffe, wir können sie mit zum Spiel beim VfB Stuttgart nehmen.“
Um im Ländle erstmals in dieser Spielzeit den zweiten Sieg in Folge einfahren zu können, bedarf es allerdings mehr als nur guter Stimmung im Gladbacher Lager. „Wir brauchen mehr Läufe in die Tiefe und mehr Schnelligkeit. Wir müssen besser spielen — und wir können besser spielen“, sagt Favre.
Der Schweizer stellt sich zudem schützend vor seinen Offensiv-Star Juan Arango, der nach mehreren schwachen Auftritten in die Kritik geraten ist. „Ja, er ist in der Rückrunde nicht so präsent“, so der VfL-Trainer, „aber wir dürfen nicht vergessen, dass er in einer Phase sehr viel für uns geleistet hat, als es für uns nicht so gut lief. Er hat wichtige Tore gemacht, ohne die wir nicht dort stehen würden, wo wir uns aktuell befinden.“ Arango, sagt der Schweizer, habe gut trainiert und werde „bereit“ für Stuttgart sein.
Das ist auch Verteidiger Roel Brouwers, der wie schon gegen Fürth auch am Sonntag beim VfB für den erkrankten Abwehrchef Martin Stranzl (Grippe) in die Startelf rückt. „Ich fühle mich gut und will meinen Teil dazu beitragen, dass wir die drei Punkte dort holen“, sagt Brouwers. Das ist dem Niederländer im Zusammenspiel mit Alvaro Dominguez bereits — bei aller Kritik — gegen Fürth gelungen. Da stand am Ende die Null als Fundament für den Erfolg. Gelingt das der Borussen-Defensive, in der Rückrunde mit elf Gegentreffern die beste nach Bayern München (sechs), in Stuttgart erneut, ist, wie Brouwers sagt, für Borussia in der Tat „alles möglich“.