Borussia: Favre testet Talente
Im Training des Bundesligisten mischen derzeit sieben Nachwuchsspieler mit.
Mönchengladbach. Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Fußball-Bundesliga läuft bei den Fohlen auf Hochtouren. Seit sechs Tagen schuften und schwitzen die Borussen-Profis unter der Anleitung von Cheftrainer Lucien Favre.
Der muss zwar noch auf zehn seiner Asse verzichten, die wegen diverser Länderspieleinsätze verlängerten Urlaub genießen. Dennoch stehen Favre genügend Spieler zur Verfügung, um ein vernünftiges Trainingsprogramm abzuspulen.
Dafür sorgen in Niklas Bolten, Christopher Lenz, Mahmoud Dahoud, Kevin Holzweiler, Nico Brandenburger, Sinan Kurt und Sven Michel auch sieben Nachwuchskräfte. Sie alle mischen bei Stranzl, Daems, Raffael & Co. mit.
„Sie werden einige Wochen mittrainieren. Im Anschluss werden wir sehen, wer dabei bleibt und wer zurück in die Juniorenteams geht“, sagte Favre. Es sei immer gut, so der Schweizer, „junge und talentierte Spieler in der Pipeline“ zu haben. Alle hätten ihre Qualitäten, vielleicht könne sogar einer von ihnen „eine Überraschung schaffen“.
Wie beispielsweise der 18-jährige Kevin Holzweiler. Gerade einmal 1,64 Meter ist der Offensiv-Wirbler groß. Dennoch hat er alle Voraussetzungen, um ein Großer zu werden. Ausgestattet mit einem rasanten Antritt, stark im Dribbling, in Eins-gegen-eins-Situationen somit trotz seiner kleinen Statur kaum zu stoppen. Der Ball klebt förmlich an seinem starken linken Fuß fest.
VfL-Sportdirektor Max Eberl hat das Talent Holzweilers (seit 2002 im Klub) längst erkannt und ihm einen Profi-Vertrag gegeben. Hinterlässt Holzweiler weiter so einen guten Eindruck, hat er gute Chancen, mit ins Trainingslager an den Tegernsee zu fahren. „Ich gebe jede Einheit Vollgas. Ich will mich beweisen, den Herrn Favre positiv beeindrucken“, sagt Kevin selbstbewusst.
Er wisse, dass er viel zu lernen habe, an seinem schwächeren rechten Fuß arbeiten müsse, ebenso am Defensiv-Verhalten. „Natürlich zählen auch Kopfbälle nicht zu meinen Stärken“, sagt er mit einem Lächeln. Probleme habe er mit seiner Körpergröße nicht. Ganz im Gegenteil. „Ich finde es gut, dass ich so klein bin. Größer wäre ich nicht so quirlig. Dann wäre es deutlich schwerer, am Gegenspieler vorbeizukommen.“
Den Traum Bundesliga würde er sich nur zu gerne erfüllen. Er wisse aber, dass es „verdammt schwer“ werden wird. Ältere Profis wie Martin Stranzl helfen Jungspunden wie Holzweiler. „Sie gehen super mit uns um. Es ist für mich als junger Spieler leichter, meine beste Leistung abzurufen, wenn ich mich wohlfühle“, sagt er. Und bei Borussia fühle er sich „superwohl“.