WZ-Hilfe für die Borussia-Chronik
1959 spielte Mönchengladbach in Kempen gegen Venlo. Jetzt sucht der Verein Fotos und Dokumente von damals.
Kempen. Stephan Giebeler ist mit Haut und Haaren Fan von Borussia Mönchengladbach. Damit aber nicht genug: Der Siegener arbeitet zudem als ehrenamtlicher Chronist für den Fußball-Bundesligisten. Und als solcher hat er sich zum Ziel gesetzt, ein Archiv über sämtliche Freundschaftsspiele in der Geschichte des Traditionsvereins anzulegen.
Dank der Kempener WZ-Redaktion ist der „Fußballverrückte“ nun seinem Ziel einen kleinen Schritt nähergekommen. Eines von vermutlich tausenden Freundschaftsspielen der Gladbacher Fohlen wurde nämlich in der Thomasstadt ausgetragen: „Am 14. Juni 1959 spielte die Borussia in Kempen gegen VVV Venlo“, berichtet Giebeler aus seinen bisherigen Recherchen.
Das Spiel endete 1:1 und wurde anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Rhenania Kempen ausgetragen. Diese Informationen und die Torschützen — für Gladbach traf Quarz zum 1:0 — hatte der Chronist bereits aus dem Archiv des Sportmagazins „Kicker“ fischen können.
Die WZ konnte dem Fohlen-Fan jetzt weitere Details zum Spiel liefern. Unter der Überschrift „Borussia spielte gegen Venlo 1:1“ berichtete die Westdeutsche Zeitung am Montag, 16. Juni 1959, über ein „spritziges Spiel mit laufenden Höhepunkten“.
Angesichts heutiger Freundschaftsspiele von Bundesligisten, die den Sommer über auf Spartensendern wie „Sport 1“ rauf- und runtergesendet werden, ist das eine schier unfassbare Formulierung. Die Zeiten ändern sich eben.
Zurück zum 14. Juni 1959: An diesem Sonntag stimmte laut WZ-Bericht, auf den die Redaktion im Kreis-Archiv in der Burg gestoßen ist, alles: Die Erwartungen der rund 3000 Zuschauer seien nämlich vollends erfüllt worden. Beim „gerechten Unentschieden“ lieferten die Venloer „ausgezeichneten Sport — schnell in der Ballabgabe und schnell im Sprint“.
Nur den „sehr steifen Wind“ auf der Kampfbahn am Waldschlößchen — dort stehen heute schicke Häuser — hatten die Gäste aus den Niederlanden nicht berechnet. Häufig schossen die Grenzstädter am Tor der Gladbacher vorbei.
Bei den Borussen, die in Kempen ohne den damaligen Anrather Nationalspieler Albert Brülls antraten, überzeugten laut WZ vor allem die Hintermannschaft um Torhüter Dieter Jansen. Der Sturm blieb eher schwach. Kein Wunder: Galt doch eben jener Albert Brülls, der zum Länderspiel gegen Belgien in Luxemburg unterwegs war, als bester Stürmer der Borussia.
„Die Details aus dem WZ-Artikel helfen mir schon weiter“, sagt Stephan Giebeler. Was ihm zum vollständigen Glück noch fehlt, sind die kompletten Aufstellungen der beiden Mannschaft sowie Fotos vom Jubiläumsspiel. „Fotos gab es früher selten in der Zeitung“, sagt der Chronist. „Aber vielleicht gibt es ja in Kempen Leute, die damals fotografiert haben.“