Transfermarkt Borussia: Fünf Neuzugänge verstärken die Fohlen

Sippel, Elvedi, Christensen, Stindl und Drmic sollen das Team von Lucien Favre verbessern.

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Mönchengladbach. Mit fünf Zugängen hat Borussia Mönchengladbach in dieser noch bis zum 1. September geöffneten Transferperiode seinen Kader bislang erneuert. Ein Spieler kam ablösefrei, einer wurde ausgeliehen und für die anderen drei mussten insgesamt 17 Millionen Euro an die abgebenden Vereine überwiesen werden.

Tobias Sippel Von 1998 bis 2015 trug Tobias Sippel das Trikot des 1. FC Kaiserslautern. 223mal stand der Torhüter zwischen den Pfosten der „Roten Teufel“, doch nun ist das Kapitel nach 17 Jahren Treue beendet. Im Januar wurde dem „Pfälzer Urgestein“ mitgeteilt, dass der Verein nicht mehr mit ihm plane. Angeblich, weil am Betzenberg ein Verjüngungskurs eingeschlagen werden solle. „Die Entscheidung war für mich eine riesige Enttäuschung. Zumal ich mit 27 Jahren ja durchaus noch zur jüngeren Garde gehöre“, sagte Sippel. Ablösefrei wechselte er nach Mönchengladbach, wohl wissend, dass er bei der Borussia nur der Back-up für Yann Sommer ist. „Das ist sicher eine neue Situation für mich. Allerdings hat Yann ein großes Pensum zu absolvieren und wenn ich gebraucht werde, dann bin ich zur Stelle.“

Die biologische Uhr tickt. Für Martin Stranzl (35) und Roel Brouwers (33) naht das Karriere-Ende. In der Innenverteidigung muss die Borussia an einen Umbruch denken und mit Nico Elvedi wurde Trainer Favre dafür bei seinem früheren Arbeitgeber FC Zürich fündig. Im Kapitän der Schweizer U19-Nationalmannschaft glauben Favre und Manager Eberl, ein echtes Juwel geholt zu haben. Elvedi bekam gleich einen Vertrag bis 2019 und kostete die für einen 18-Jährigen erstaunlich hohe Ablösesumme von vier Millionen Euro. „Nico besitzt ein sehr beachtliches Talent und er bringt auch schon einiges an Erfahrung mit. Wir trauen ihm den Sprung in die Bundesliga absolut zu“, sagte Eberl. Mit 1,88m besitzt der 31malige U-Nationalspieler Gardemaß für einen Innenverteidiger, kann aber auch rechts in der Viererkette sowie zentral defensiv agieren.

Exakt das selbe Profil gilt für Andreas Christensen. Allerdings soll der Däne sein größtes Potenzial in der Innenverteidigung besitzen. Auf dieser Position gilt Christensen in seiner Heimat bereits als designierter Nachfolger des von 2006 bis 2014 beim FC Liverpool verehrten Daniel Agger. Eine hohe Meinung, die John Terry teilt. Der Innenverteidiger von Chelsea London hatte Christensen sogar angeboten, in seiner Freizeit mit ihm zu üben. „Glaubt mir, dieser Bursche wird ein ganz großer Fußballer“, sagte Terry. Bis 2017 soll sich der 19-Jährige in Mönchengladbach weiterentwickeln. „Die Bundesliga besitzt ein hohes Niveau und die Borussia ist eine gute Adresse. Zudem habe ich gehört, dass Trainer Lucien Favre Spieler besser machen kann“, sagt Christensen

Eine andere Ausleihe endete in diesem Sommer. Christoph Kramer musste nach zwei Jahren im Trikot der „Fohlen“ zurück zu Bayer Leverkusen. Für den Weltmeister holte die Borussia Lars Stindl von Hannover 96. Der 26-Jährige kam für die in seinem Vertrag festgeschriebenen drei Millionen Euro. Auf dem Rasen lässt sich Stindls Wert in reale Zahlen fassen. Hannover 96 konnte in der vergangenen Saison seinen Klassenerhalt vorrangig dem Mann aus Speyer verdanken. Zehn Treffer und drei Torvorlagen sowie 75 Prozent angekommene Pässe stehen ebenso in der Statistik wie der Fakt, dass Stindl jeden zweiten Zweikampf gewann. Der variable Mittelfeldspieler fühlt sich im Zentrum des Spielfeldes am wohlsten. Dort kann er mit seinen Qualitäten Technik, Übersicht und Abschlussstärke am meisten Einfluss auf das Geschehen nehmen.

18 Treffer erzielte Josip Drmic in 62 Spielen für den FC Zürich von 2011 bis 2013 und wechselte mit dieser Empfehlung zum 1. FC Nürnberg. Dort gelangen dem Angreifer in 33 Einsätzen 17 Tore. Dennoch stieg der „Club“ aus der Bundesliga ab, und Drmic ging für 6,5 Millionen Euro Ablöse zu Bayer Leverkusen. Aber im 4-2-3-1-System von Trainer Roger Schmidt war Stefan Kießling gesetzt, zudem soll die Chemie zwischen Drmic und Schmidt nicht gestimmt haben. „Es sind ein paar Worte gefallen, die weh getan haben. Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt. Ich wollte lernen und stattdessen habe ich nur rum gesessen und zugeschaut“, sagte Drmic. Über fehlendes Vertrauen kann sich der Schweizer kroatischer Abstimmung bei Lucien Favre nicht beklagen. Satte zehn Millionen Euro war Drmic seinem Landsmann wert. Bereits vor einem Jahr wollte Favre ihn zur Borussia holen, nun soll der immer noch erst 23-Jährige den Abgang von Max Kruse kompensieren.