Borussia mit 0:0 zufrieden

Trotz der gerissenen Siegesserie herrscht in Gladbach keine schlechte Laune.

Mönchengladbach. Nicht gewonnen — ein Gefühl, welches bei Gladbachs Serien-Siegern wenige Augenblicke nach dem torlosen Remis beim FSV Mainz 05 kein völliges Unbehagen auslöste.

Warum auch — schließlich hat die Mannschaft von Cheftrainer Lucien Favre Platz vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga behauptet, ist seit nunmehr sieben Spielen ungeschlagen (sechs Siege, ein Remis), punktgleich mit dem Dritten Dortmund und kann als potenzieller Champions-League-Kandidat in die Winterpause gehen.

Da zeigte sich nach dem Mainz-Duell selbst Favre („das Ergebnis ist okay“) milde. „Unsere Serie musste ja mal reißen“, sagte Flügel-Spieler Patrick Herrmann. „Es ist doch klar gewesen, dass wir nicht alle Spiele werden gewinnen können.“

Er, so Herrmann, könne mit dem einen Punkt „diesmal ganz gut leben“. Wie wohl so ziemlich alle weiteren Protagonisten im VfL-Lager, zumal sich die Mainzer perfekt vorbereitet auf die Fohlen-Elf samt ihrer Offensiv-Waffen Raffael, Kruse, Arango und Herrmann gezeigt hatten.

Kein Raum für Tempo-Läufe, keine Lücken, in die ein abgezockter Vollstrecker wie Nationalspieler Max Kruse hätte vorstoßen können. Borussia spielte auch nicht schlecht oder gar behäbig, aber die feine Klinge durchbohrte diesmal den von Mainzern mit unbändigem Willen angerührten Defensiv-Beton nicht.

„Man muss ihnen ein Kompliment machen. Sie haben ein gutes Spiel gegen uns gemacht“, sagte Granit Xhaka. Der 21-jährige Mittelfeldspieler zählte zu den Fohlen, die sich von galligen Gegenspielern und harten Zweikämpfen nicht beeindrucken ließen. Xhaka hielt rustikal und humorlos dagegen, biss in der zweiten Hälfte sogar richtig auf die Zähne, als er trotz einer schmerzhaften Handverletzung bis zum Schluss auf dem Platz blieb.

„Ich bin kurz vor der Pause bei einer Grätsche unglücklich auf meine linke Hand gefallen. Ich hatte sofort gemerkt, dass etwas kaputt gegangen war“, so der Schweizer. Eine Röntgenuntersuchung ergab am Sonntag: Bruch des fünften Mittelhandknochens. Xhaka trägt mittlerweile einen Gipsverband. Mittwoch zum Trainingsstart will er aber wieder dabei sein. Eine Spezial-Schiene soll das möglich machen.

Sein Einsatz im letzten Duell der Hinrunde, beim Heimspiel am Sonntag gegen Verfolger Wolfsburg, sei nicht in Gefahr. „So schnell lasse ich mich nicht bremsen“, sagt Xhaka, der gegen die „Wölfe“ nur zu gerne wieder das Gefühl des Siegers auskosten möchte.

„Das ist ein Spitzenspiel. Ein Sechs-Punkte-Duell. Wir wollen zum Abschluss unbedingt gewinnen.“ Gelingt der Coup, kann sich der eine Punkt aus Mainz am Ende ebenfalls wahrlich sehen lassen.