Ende der Siegesserie kein Rückschlag für Gladbach
Mainz (dpa) - Das Ende der Siegesserie wurde bei Borussia Mönchengladbach beileibe nicht als Rückschlag gewertet.
„Dass wir nach einem Unentschieden ein wenig enttäuscht sind, das hätten wir vor ein paar Wochen nicht gedacht“, sagte Trainer Lucien Favre nach dem 0:0 in der Fußball-Bundesliga beim FSV Mainz 05. Nach sechs Siegen in Serie verdarb das Remis die Chance, in der Tabelle an Borussia Dortmund vorbeizuziehen.
„Es ist doch egal, ob wir nun Dritter oder Vierter sind. Wir haben 32 Punkte, das ist eine gute Ausbeute. Wir wissen schon, mit welchen Mannschaften wir konkurrieren“, meinte Nationalspieler Max Kruse, der von einem würdigen Halbzeitabschluss am kommenden Sonntag gegen den fünftplatzierten VfL Wolfsburg überzeugt ist. „Das wird ein schönes Spiel.“
Favre ist der Baumeister der Gladbacher Erfolge. Solch einen Mann wollen die Borussen nicht ziehen lassen. Der Vertrag des Schweizers läuft noch bis Juni 2015, doch der Club möchte den 57-Jährigen gern frühzeitig weiter an sich binden. „Es ist doch ganz klar, dass wir den Vertrag verlängern wollen. Er ist jetzt seit knapp drei Jahren bei Borussia, leistet fantastische Arbeit und ist ein ganz wichtiges Puzzleteil. Wir können hoffentlich im Laufe der Rückrunde mit Favre verlängern“, erklärte Sportdirektor Max Eberl. Favre will sich damit nicht beschäftigen. „Ich konzentriere mich auf das Spiel gegen Wolfsburg.“
Die blitzsaubere Heimbilanz mit acht Siegen in acht Spielen garantiert in der starken Vorrunde den Platz im Spitzenquartett. Auswärts hinken die Gladbacher den hohen Ansprüchen noch hinterher. In Mainz erkämpften die Borussen erst den achten Punkt. „Mainz hat auch eine sehr gute Mannschaft, die mit uns auf Augenhöhe war. Aber man kann nicht in jedem Spiel ein Feuerwerk abbrennen. Dann ist Kompaktheit das oberste Gebot und dass man kein Gegentor bekommt. Das ist uns gelungen, wir haben nicht allzu viel zugelassen. Deshalb sind wir nun sieben Spiele ungeschlagen“, erklärte Kruse.
Die Borussen nahmen mehr als einen Punkt mit aus der von Taktik geprägten Partie. „Ich habe viele positive Sachen gesehen. Wir hatten fast 70 Prozent Ballbesitz. Mainz ist immer brandgefährlich nach Balleroberungen oder Kontern, aber wir haben sie gut beherrscht. Wir haben nicht viel zugelassen“, resümierte Trainer Favre. Der Schweizer bemängelte den fehlenden letzten Pass. „Wenn es vorn mal nicht klappt, ist aber auch wichtig, in so einem Spiel die Null zu halten“, sagte Kapitän Martin Stranzl. Für Gladbach war es das dritte Auswärtsspiel ohne Gegentor hintereinander.
Nach vier Niederlagen in den letzten zwei Jahren stoppte Mainz 05 den Negativtrend gegen die „Fohlen“ vom Niederrhein. Trainer Thomas Tuchel hatte den richtigen Matchplan und williges, ehrgeiziges Personal. „Die Abläufe der Gladbacher zu verteidigen, hat von uns viel Mut, viel Fleiß, viel Vertrauen erfordert. Uns war bewusst, dass wenige Sekunden reichen, um gegen Gladbach zu verlieren. Daher war es nötig, wirklich das ganze Spiel über konzentriert und aufmerksam zu bleiben. Das haben wir geschafft“, erklärte der 40-Jährige. Tuchel kritisierte aber, dass seiner Mannschaft „im Spiel mit Ball die Form gefehlt“ habe, um zu gewinnen.